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Wendepunkt der Dominanz von Apple und Android?

Berlin, April 2013 - Heute stammen 82% aller App-Downloads von Apple- und Android-Betriebssystemen. Apples Marktanteil an App-Downloads sank stetig von 81% im Jahr 2008 auf 39% (Ende 2012), demgegenüber erhöhte Android-App seine Downloads auf 42% (Ende 2012). Wird dieses Duopol für die nächsten Jahre bestehen bleiben oder wird sich der Markt grundsätzlich verändern, wie für fünf Jahren als die Vormachstellung von Symbian gebrochen wurde? Das Whitepaper "Smartphone App Market 2013" von research2guidance besagt, dass noch in diesem Jahr die Dominanz dieses Duopols enden könnte.

Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass das Duopol von Apple und Android von einer heterogenen OS-Landschaft abgelöst wird. Zwei Indikatoren sprechen für die Annahme, dass der OS-Markt bereits 2013 in eine neue Phase eintreten wird:

Erstens bieten neue OS-Plattformen neue Ansätze und Möglichkeiten. Es scheint als ob die Nutzer gegenüber den Standard-Angeboten von iOS und Android nach neuen Produkten suchen. Microsoft, BlackBerry, Firefox, Ubuntu oder Jolla bieten frische App Plattformen, mit denen sie die Marktführer herausfordern können. Einige der neuen Herausforderer haben einen starken finanziellen Rückhalt, andere haben innovative Konzepte.

Zweitens suchen Handy-Hersteller neuerdings verstärkt Möglichkeiten, sich neben der Preisgestaltung auf dem Markt profilieren zu können. Heute haben 90% aller Smartphones ein Apple oder Android Betriebssystem. Gerätehersteller wie HTC, Huawai und ZTE bekommen mit alternativen Betriebssystemen die Möglichkeit, sich über andere Faktoren als über den Preis zu differenzieren.

Die Bedeutung von zielgerichteter und systematischer Planung wird bei der Entwicklung neuer Apps in Zukunft immer wichtiger. Für App-Entwickler und App-Publisher wird sich in den nächsten beiden Jahren die Anzahl der wichtigen Plattformen erhöhen und somit das Entwickungsumfeld komplexer werden. Windows Phone und BlackBerry sollten Entwickler im Blick behalten. Unternehmen, die sich an "early adopters" richten, müssen darüber hinaus neue OS-Plattformen wie Ubuntu oder Jolla als alternative Betriebssysteme in Erwägung ziehen.

Für App-Entwickler und Multi-Plattform-Anbieter ist die erhöhte Marktkomplexität eher eine gute Nachricht, aber für Unternehmen bedeutet die Komplexität neue Herausforderung. In einem Umfeld, in dem fünf bis sieben verschiedene Betriebssysteme existieren, muss man seine App-Strategien entsprechend anpassen.

Die heute klassischen App-Stores werden in den kommenden Jahren weiterhin der Haupt-Vertriebsweg für Mobile Apps bleiben. Darüber hinaus werden jedoch neue App-Vertriebswege entstehen, die vor allem spezielle Zielgruppen ansprechen, beispielsweise Business, Gesundheit oder Familien/Kinder. Diese bieten zusätzliche Download- und Marketing-Möglichkeiten. Die Anzahl der App-Stores wächst jeden Monat. Momentan gibt es wahrscheinlich mehr als 500 Stores.

App-Entwickler und App-Publisher müssen nicht alle 500 Stores kennen, aber sie sollten die relevanten Stores für ihre Zielgruppe im Blick behalten. Die Entwicklung und die Vermarktung von mobilen Applikationen werden zunehmend komplexer und benötigen einen systematischen, faktenbasierten Ansatz, um die zukünftigen Marktturbulenzen zu überstehen.