DistancE-Learning weiter auf dem Vormarsch
Mehr als 350 Fernlehrinstitute boten insgesamt 3.045 Fernlehrgänge an, was das Angebot unterhalb der Hochschulebene um 15 Prozent steigen ließ. 240.753 Teilnehmer waren in einen staatlich zugelassenen und 27.869 Personen in einen zulassungsfreien Fernlehrgang im Rahmen einer innerbetrieblichen Fortbildung eingeschrieben. "Die DistancE-Learning-Branche verzeichnet seit Jahren ein stabiles Wachstum. Das gilt selbst ohne Berücksichtigung der versteckten Potenziale, die beispielsweise im Einsatz der Methode in den Fachakademien der Großkonzerne liegen", betont Mirco Fretter, Präsident des Forum DistancE-Learning.
Fernlehrgänge aus dem Themenfeld Wirtschaft und kaufmännische Praxis wurden im vergangenen Jahr am stärksten nachgefragt. 28 Prozent der Fernlerner belegten eine entsprechende Weiterbildung. Es folgen schulische Fernlehrgänge (16 Prozent) sowie Fortbildungen zum staatlich geprüften Betriebswirt, Techniker oder Übersetzer (14 Prozent). Insbesondere in letztgenannter Gruppe lassen sich deutliche Unterschiede bei den Präferenzen von Männern und Frauen erkennen. Während 25 Prozent der männlichen Fernlerner einen dieser Lehrgänge belegten, waren es gerade einmal 4 Prozent der Frauen.
Im Gesundheits- und Kreativitätsbereich zeigt sich ein entgegengesetztes Bild. 19 Prozent der Fernlernerinnen treffen hier auf gerade einmal 6 Prozent der Männer. Allgemein stand bei den DistancE-Learnern der Erwerb von formalen Abschlüssen hoch im Kurs: 39 Prozent der Fernlerner bereiteten sich auf eine staatliche oder öffentlich-rechtliche Prüfung, wie beispielsweise an einer IHK, vor.
Auch der Erwerb von Hochschulabschlüssen per Fernstudium etabliert sich zunehmend. So verzeichneten die 67 Anbieter von staatlich zugelassenen Fernstudiengängen ein Teilnehmerplus von 7 Prozent. "Das Studienmodell DistancE-Learning ist den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft ideal angepasst und wird durch eine kontinuierlich steigende Nachfrage bestätigt. Ein gezielter Ausbau der Fernstudienangebote sowie die zunehmende Erweiterung der Fächervielfalt sind da eine logische Konsequenz", so Michael Timm, Vizepräsident des Forum DistancE-Learning und Co-Autor der Fernunterrichtsstatistik. Die deutlichste Entwicklung im Hochschulbereich zeigte sich im vergangenen Jahr im Zuwachs der Fernstudierendenzahlen an Präsenzhochschulen (21 Prozent).
Wie in 2011 ist das Geschlechterverhältnis auch in der aktuellen Erhebung recht ausgewogen. Während die Frauen mit 52 Prozent im Fernunterricht die knappe Mehrheit stellen, sind im akademischen Fernstudium die Männer mit 55 Prozent etwas stärker vertreten. Auch ein Blick auf die Altersstruktur bestätigt, dass Menschen jeden Typs DistancE-Learning nutzen, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Die Mehrheit der Fernlerner (53 Prozent) ist zwischen 26 und 40 Jahre und befindet sich damit mitten im erwerbsfähigen Alter. Für Berufstätige in dieser Lebensphase sind die Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen sowie der Erwerb weiterführender Qualifikationen bezeichnend. Die übrigen 47 Prozent setzen sich zu vergleichbaren Teilen aus den Über-40-Jährigen (25 Prozent) sowie den Unter-26-Jährigen (22 Prozent) zusammen.