Die Kommunikations-Gewohnheiten der Generation Y
Notebook ist der Deutschen Liebling
Hätten sie nur ein Gerät zur Auswahl, würden sich in Deutschland 42 Prozent der Nutzer für ein Notebook entscheiden, 31 Prozent für ein Smartphone, 16 Prozent für einen Desktop-PC und zehn Prozent für ein Tablet. Dagegen würden weltweit jeweils ein Drittel der Befragten ein Smartphone oder einen Laptop wählen.
Smartphone immer und überall
In Deutschland wird das kleinste Mobilgerät dafür umso häufiger in allen Lebenslagen genutzt. 71 Prozent verwenden es häufig vor dem Aufstehen oder nach dem Schlafengehen. Mehr als jeder dritte deutsche 18- bis 30-Jährige checkt damit auch bei einem Essen mit Freunden oder Familienmitgliedern Mail, SMS oder Soziale Netzwerke. Fast die Hälfte verwendet es im Badezimmer und - trotz eindeutigem Verbot - 22 Prozent während des Autofahrens.
Mitarbeiter immer verbunden
Arbeitgeber können also davon ausgehen, dass ihre jungen Mitarbeiter ständig online und damit grundsätzlich auch ansprechbar sind. Dabei stellen Smartphones nur den Anfang dar. Immer mehr Alltagsprodukte wie Kühlschränke, Heizungen, Kleidung oder Accessoires besitzen Sensoren zur Verbindung mit dem Internet der Dinge. Der Umfang der dadurch erzeugten Daten wächst exponentiell. So werden in naher Zukunft Anwender und Unternehmen immer mehr Vorteile aus der Verknüpfung dieser Produkte ziehen und unabhängig vom Ort in Echtzeit Services und Anwendungen nutzen können.
"Das 'Internet of Everything' verknüpft immer mehr Geräte, Sensoren, Lebensmittel oder Lebewesen miteinander", sagt Michael Ganser, Senior Vice President für Zentraleuropa bei Cisco. "Die Menge und der potenzielle Wert der Daten steigen dadurch exponenziell. Wir glauben, dass in naher Zukunft Anwender, Unternehmen und Service-Provider Vorteile aus diesen 'Daten in Bewegung' ziehen, um Entscheidungen zu treffen sowie in Echtzeit Dienste, Leistungen und Anwendungen bereitzustellen."
Neugier oder Neurose?
Der ständige Drang, auf dem Smartphone nach neuen Nachrichten zu schauen, wird dabei immer größer. Drei Viertel der Deutschen fühlen bereits einen deutlichen Zwang dazu, weltweit sind es 60 Prozent. Dabei unterscheiden die Befragten nicht mehr zwischen privater und beruflicher Nutzung. Für Arbeitgeber bedeutet das zwar, dass Mitarbeiter immer erreichbar sind, doch diese leiden häufig unter Neurosen und Ängsten. Daher ist es wichtig, eine ausgeglichene Balance zwischen Arbeits- und Privatleben zu erreichen.
"Viele Mitarbeiter sind heute bei der Wahrung ihrer Work-Life-Balance gefordert", sagt Kathrin Mahler Walther, Vorstandsmitglied der EAF Berlin. "So bleiben sie aus der Gewohnheit heraus ständig online und kommen so nie zu den notwendigen Pausen zur Erholung. Das ist auch dann der Fall, wenn das Unternehmen dies gar nicht erwartet. Entsprechend sind die Arbeitgeber gefordert, ihre Mitarbeiter auf diese Gefahren hinzuweisen und entsprechende Schutzvorkehrungen zu treffen."
Apps: Nicht nur Text und Mail
Das Smartphone wird aber nicht nur für Mail, SMS oder Social Media genutzt: Für sieben von zehn Deutschen sind Apps wichtig für das tägliche Leben. Zwei Drittel verwenden bis zu neun Apps regelmäßig, fast ein Viertel sogar zehn bis 25 Apps. Dabei steht das Vergnügen für 64 Prozent im Vordergrund, nur 25 Prozent nutzen Apps vorwiegend für berufliche Zwecke.
Wie hältst Du's mit der Arbeit?
Zur Gretchenfrage wird heute die Nutzung privater Anwendungen am Arbeitsplatz. In Deutschland geben 43 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen es ausdrücklich verbietet, firmeneigene Geräte für persönliche Aktivitäten zu nutzen. Doch drei Viertel halten sich nicht immer daran. Gleichzeitig glaubt auch nur ein Viertel der IT-Experten in Unternehmen, dass Mitarbeiter diese Richtlinie einhalten. Die Deutschen sind dabei deutlich realistischer als der weltweite Durchschnitt. Hier glaubt die Hälfte der IT-Profis an das Gute in ihren Mitarbeitern, wobei sich 71 Prozent der Nutzer nicht immer an die Regeln halten.
Einkaufen oder nicht einkaufen?
Das ist keine Frage mehr: 97 Prozent der deutschen Studenten und jugendlichen Arbeitnehmer kaufen bereits online ein. Jedoch trauen gleichzeitig drei Viertel den meisten Internetseiten nicht bei der Datensicherheit. Trotz dieser Diskrepanz geben 69 Prozent der Nutzer ihre eMail-Adresse heraus, um Sonderangebote oder Produktnachrichten zu erhalten, allerdings kaum ihre Telefonnummer oder Adresse.