Das erste deutschsprachige Buch zu "Social Tagging"
Das Buch ist die erste (fast durchgängig) deutschsprachige Publikation zum Thema und fasst die Ergebnisse eines zweitägigen Workshops zusammen, der im Februar 2008 am Institut für Wissensmedien in Kooperation mit der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft von den HerausgeberInnen Birgit Gaiser, Thorsten Hampel und Stefanie Panke durchgeführt wurde.
Die freie und öffentlich zugängliche Verschlagwortung digitaler Ressourcen im Internet gehört zu den neuen Funktionen im Kontext von Web 2.0, die sich zunehmender Popularität erfreuen. Die schnell wachsende Nutzergemeinde von Anwendungen wie des 2003 gegründeten Social Bookmarking Dienstes del.icio.us oder der 2004 entstandenen Bildersammlung Flickr, aber auch die zunehmende Verwendung des Tagging-Prinzips in ganz unterschiedlichen Anwendungskontexten rufen das Interesse von ForschernInnen verschiedener Disziplinen wach.
Die Autor/innen des Bandes - SozialwissenschaftlerInnen, Psycholog/innen, Informatiker/innen und Informations- und BibliothekswissenschaftlerInnen - sorgen entsprechend für eine fächerübergreifende, wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisbezogene Diskussion des Phänomens.
Eingeleitet durch ein Vorwort des internationalen Tagging-Experten Thomas Vander Wal sind in der Publikation Beiträge zu finden, die mittels empirischer Erhebungen der Motivlage von Taggern auf den Grund gehen, verschiedene Verwendungsweisen aufzeigen sowie typischen Anwendungsszenarien nachspüren.
Es geht darum, das Phänomen zu erfassen, um daraus Potenziale für Lehr- und Lernkontexte oder auch individuelles und kollaboratives Wissensmanagement abzuleiten. Ein weiterer interessanter Schwerpunkt stellt der in mehreren Aufsätzen dargestellte Ansatz der Verbindung des klassischen Semantic Web mit zentral gesteuerten semantischen Strukturen wie Ontologien und Taxonomien mit der Bottom-up Vorgehensweise des Social Tagging dar.
Die Beiträge der Bibliothekswissenschaftler/innen zeigen die gegenwärtige Öffnung der bibliothekarischen Sacherschließung, aber auch deren Grenzen durch partizipative Konzepte auf.