Arbeitsplatznahes Lernerlebnis 4.0 | CHECK.point eLearning
Personal Süd

Arbeitsplatznahes Lernerlebnis 4.0

Stuttgart, April 2015 - Formale Lernprozesse können in einer modernen Arbeitswelt nur einen geringen Anteil des Wissens- und Kompetenzerwerbs von Mitarbeitern abdeckten. Arbeitsplatznahes Lernen ist das Gebot der Stunde. Das neu konzipierte Forum "Corporate Working & Learning" auf der Messe PERSONAL2015 Süd gibt Unternehmensvertretern am 19. und 20. Mai Impulse für ein Update der betrieblichen Weiterbildung. Tag 1 dreht sich um innovative Methoden für Lernen 4.0, während an Tag 2 Serious Games und Gamification im Fokus stehen.

Um Up-to-date zu bleiben, müssen Mitarbeiter ihre Kompetenzen heute ständig an neue Anforderungen anpassen. Klassische Präsenzseminare eignen sich nur eingeschränkt für die Vermittlung von sich schnell verändernden Weiterbildungsinhalten. Im Trend liegen vielmehr Lernlösungen, die ein individuelles Lernerlebnis ermöglichen und Beschäftigte jederzeit on the Job in ihren Arbeitsablauf integrieren können.

Motivate your learners: Let them play

Menschen lieben Spiele. Deshalb sind spielerische Elemente besonders gut geeignet, um Beschäftigte für die Aus- und Weiterbildung zu motivieren. "Motivate your learners: Let them play", fordert etwa Falk Hegewald von der Hochschule für Kunst, Design und populäre Musik in Freiburg im Auftaktvortrag am Mittwoch, 20. Mai, im Forum Corporate Learning & Working, das direkt in die thematisch passende Ausstellungsfläche der Messe PERSONAL2015 Süd integriert ist.

Doch wie passen Spiel und die Ernsthaftigkeit des Lernens zusammen? Diese Frage beantwortet Thorsten Unger, Geschäftsführer des Game Bundesverbandes Berlin, in seiner Keynote „Serious Games und Gamification: Über die Domestizierung des Spieltriebs“. Er erklärt, warum uns Spiele so sehr fesseln und wie Unternehmen die spielerische Motivation für die Aus- und Weiterbildung kanalisieren können.

Gamification: Spieltrieb der Mitarbeiter nutzen

Auch LinkedIn, Amazon oder Miles & More setzen auf Gamification: Sie gestalten Anwendungen so, dass sie den Spieltrieb der Nutzer aktivieren. Dieses Prinzip ist auch für Unternehmen interessant, etwa um Mitarbeiter zu motivieren, Arbeitsabläufe abwechslungsreich zu gestalten oder Kreativität und Zusammenarbeit zu fördern. Wie Personalverantwortliche Gamification-Techniken nutzen können, zeigen Education-Experte Thomas Jenewein und Innovationsmanager Philipp Herzig, beide SAP.

Doch wie bekannt und wie weit verbreitet sind Gamification und Serious Games bereits in der Praxis? Wie schätzen Experten die zukünftige Entwicklung ein? Diesen Fragen geht aktuell eine explorative Studie des Instituts GEMIT der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach nach, die Institutsleiter Prof. Dr. Wilhelm Mülder präsentiert.

Tag 1: Industrie 4.0 – Qualifizierung 4.0?

Besonders hoch ist der Weiterbildungsbedarf derzeit in der Industrie. Die digitale Produktion – Stichwort Industrie 4.0 – funktioniert nur mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften, die anspruchsvolle Maschinen und Anlagen bedienen können. Für eine entsprechende Qualifizierung sind neue Bildungslösungen nötig, die den schnellen und direkten Transfer in die berufliche Praxis ermöglichen. Dr. Theodor Niehaus, Geschäftsführer von Festo Didactic Management, führt in einem Keynote-Vortrag aus, wie Betriebe dabei vorgehen können.

Für den DEKRA-Arbeitsmarktreport 2015 hat das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung Personalentscheider in Industriebetrieben gefragt, was sie unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" überhaupt verstehen, wie die Umsetzung im eigenen Hause aussieht und was dies für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter bedeutet. Die Studienmacher stützen die Ergebnisse durch eine Analyse von Stellenanzeigen zum Berufsfeld Maschinenbau. Dr. Peter Littig, Bildungspolitischer Berater der DEKRA Akademie, und Dr. Lutz Goertz vom MMB-Institut stellen die Studie in Stuttgart vor.

Weitere Themen des Forums Corporate Working & Learning sind unter anderem auch Augmented Reality und Social-Media-Tools für neue Lernkulturen. Beide Tage im Forum schließen jeweils mit einer Podiumsdiskussion, an der einzelne Referenten teilnehmen. Als Programmleiter stehen Prof. Dr. Winfried Sommer und Prof. Dr. Uwe Beck, die ehemaligen wissenschaftlichen Leiter der LEARNTEC und der Professional Learning Europe, für die hohe Qualität der Beiträge.