ichMOOC -"Mein Digitales Ich" an der VHS
Seit Ende des letzten Jahres kooperieren das Institut für Lerndienstleistungen der Fachhochschule Lübeck und die Volkshochschulen in Hamburg und Bremen im Rahmen von Massiv Open Online Courses, sogenannte MOOCs. Das Ergebnis dieser Kooperation soll es sein, einen Pilotkurs mit dem Namen "Mein digitales Ich" zu entwickeln und auf die Reise zu schicken. In dem MOOC dreht es sich um die Erkennung der digitalen Identität. Dieser Massive Open Online Course betitelt als ichMOOC, ging im Frühjahr 2015 mit durchschlagendem Erfolg an den Start und ist ein flächendeckendes Bildungsangebot zur Qualifizierung durch digitales Lernen.
"Wieso bekomme ich bei der Zahl 1.000 eine Gänsehaut? Weil es die 1.000 Anmeldung ist", erklärte Joachim Sucker, eLearning-Begeisterter und Lernweltengestalter von der Volkshochschule Hamburg Ende Mai 2015. Mittlerweile sind es bereits über 1.500 Teilnehmende. Nie zuvor erreichten Volkshochschulkurse solche Dimensionen. "Dieser Kurs im neuen Bildungsformat ist der bisher größte Kurs aller Zeiten in der Geschichte der Volkshochschule", so Sucker weiter.
Die Teilnehmenden kommen überwiegend aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien. Aber auch Interessierte aus anderen europäischen Staaten, aus Algerien, Brasilien, Südafrika oder Japan sind dabei.
Das Besondere an dem Kurs sind die MOOCbars. In den Bars werden Begleitangebote für Lernen in Präsenz angeboten, die an 50 Standorten in Deutschland sowie in Österreich, der Schweiz und Italien, verstreut sind. Hier treffen sich MOOC-Teilnehmende und diskutieren zu Live-Expertenvorträgen und über einzelne Inhalte des Kurses.
Die aktuelle Woche des ichMOOC startet unter dem Titel, Stress durch Soziale Netzwerke. Es geht dabei um Mobbing und Shitstorm. Ein provokanter Post in einem Forum, ein rasch hingeworfener Kommentar – und schon gibt es Streit im Netz. Warum kommt es im Digitalen eigentlich so leicht zu Missverständnissen?
Mit diesem Thema beschäftigt sich die Expertin, Diplompsychologin und Fachjournalistin für IT, Maria-Christina Nimmerfroh seit vielen Jahren. Sie erläutert die Grundregeln des digitalen Dialogs und gibt Tipps, wie man möglichst stressfrei durchs Netz kommt, Fettnäpfchen meidet und souverän mit Fehlern und Angriffen umgeht. "Fast jeder hat heute eine digitale Identität. Da, wo wir selbst aktiv sind, können wir diese nach unseren Wünschen formen. Dazu benötigen wir Handwerkszeug" betont Joachim Sucker. Mit dem kostenlosen ichMOOC wird das Handwerkszeug vermittelt, mit dem die eigene digitale Identität gesteuert werden kann.
Der Kurs beleuchtet die Chancen und zeigt mögliche Stolpersteine zu einer Wunsch-Identität im Netz. Digitale Identitäten sind heute selbstverständlich. Wer will ich im Web sein? Wer kann welche Informationen über mich sehen? Wie trenne ich Berufliches von Privatem. Diese und andere Fragen werden in dem ichMOOC beantwortet. Die Online-Identität hinterlässt gewollt und ungewollt Spuren mit Fotos oder Namen in Profilen der sozialen Netzwerke. Die verschiedenen Facetten von beruflichem und privatem Auftreten bilden die digitale Persönlichkeit.
Die "digitale Identität" wird zukünftig Bestandteil einer jeden Biografie sein. Wie lässt sich eine Identität im Netz bilden, lenken und kommunizieren? Eine spannende Frage, die die Hamburger Volkshochschule, die Bremer Volkshochschule und die Fachhochschule Lübeck im ich MOOC beantworten.