Vom Bildungscontrolling zum Kompetenzcontrolling? | CHECK.point eLearning
8. Fachkongress

Vom Bildungscontrolling zum Kompetenzcontrolling?

Köln, Juli 2010 - Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern eine Weiterbildung "verordnen", möchten sie nachweisbare Lernfortschritte sehen. Der "deutsche fachkongress für bildungs-controlling" zeigt mit seiner achten Ausgabe am 12. und 13. Oktober in Köln, wie Organisationen Erfolge von Seminaren, Trainings oder Coachings verbessern und kontrollieren können. Nicht das Vermitteln von Wissen, sondern das Entwickeln von Kompetenzen steht dabei zunehmend im Vordergrund.




Wer in seinem Arbeitsalltag schwierige Situationen meistern muss, benötigt dafür mehr als Sachverstand und branchenspezifische Kenntnisse. Problemlösungskompetenz, konzeptionelles Denken und Selbstorganisationsfähigkeit sind ebenso erforderlich. "Bildung kann nicht an der Kompetenz von Teilnehmern vorbei wirken", ist Prof. Dr. Sven Grote von der Fachhochschule für angewandtes Management Erding überzeugt. Der neue wissenschaftliche Leiter des deutschen Fachkongresses für Bildungscontrolling hat deshalb das diesjährige Programm unter das Motto "auf dem Weg vom Bildungs- zum Kompetenzcontrolling" gestellt.

Bauchgefühl oder messbare Größe?

Doch dabei stoßen Experten für Bildungscontrolling auf ein zentrales Problem: Die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter bewerten viele Organisationen eher nach dem Bauchgefühl. Lassen sich Fähigkeiten zum selbstorganisierten Handeln überhaupt messen? Eine Antwort darauf gibt Prof. Dr. John Erpenbeck von der School of International Business and Entrepreneurship an der Steinbeis-Hochschule Berlin in seinem Keynote-Vortrag.

Mit dem Biophysiker und Wissenschaftsphilosophen ist es den Kongressveranstaltern gelungen, eine der Koryphäen zum Thema Lernkultur sowie Kompetenzmessung und -entwicklung zu gewinnen. Zahlreiche Praxisvertreter aus Unternehmen verschiedener Größen und Branchen sowie Organisationen aus der öffentlichen Verwaltung zeigen außerdem in ihren Vorträgen, wie sie ihr Bildungscontrolling organisieren und ihre Personalentwicklung steuern. Dabei soll es nicht darum gehen, wie die Seminare im Detail aufgebaut sind, sondern welche Kompetenzen bestimmte Mitarbeiter überhaupt brauchen.

Neben Best-Practice-Beispielen von E.ON, Ströer-out-of-Home Media und dem Finanzdienstleister MLP zeigt etwa István Garda, Projektleiter der Innovationswerkstatt der Daimler AG in Stuttgart, wie Bildungscontrolling am Beispiel eines Kreativitätskompetenz-Trainings für Fahrzeugentwickler funktionieren kann. "Kompetenz kann eine interessante gemeinsame Währung sein - zwischen den Bildungsanbietern und Personalentwicklern einerseits und den Linienbereichen andererseits", sagt Grote.

Vorher statt nachher: Am Anfang steht der Auftrag

Wert legte der wissenschaftliche Leiter bei der Gestaltung des Kongressprogramms auch darauf, zu zeigen, dass Bildung in die Unternehmensstrategie eingebettet sein sollte. Dafür gelte es, den Mitarbeitern vorab einen klaren Auftrag zu erteilen, damit sie verstehen, welchen Beitrag sie damit zum Unternehmenserfolg leisten können. Rüdiger Funk von der train GmbH stellt dazu das Instrument der Value Map am Beispiel der Schweizer Bank vor.

Zum Abschluss des zweitägigen Kongresses diskutieren Experten für Bildungscontrolling auf der parallel stattfindenden Messe Zukunft Personal zusammenfassend über Perspektiven des Bildungscontrollings auf dem Weg zum Kompetenzcontrolling. Mit von der Partie sind Dr. Eva Cendon von der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW), Hubert Sonntag vom Hattinger Büro für Personal und Organisationsentwicklung, Wolfgang Wagner-Sesemann von der MLP Corporate University und Mario Gust von der A&B Personalberatung.

Der Zutritt zur Messe ist im Kongressticket enthalten. Noch bis zum 20. August 2010 gewährt der Veranstalter einen Frühbucherrabatt von 15 Prozent auf die Anmeldegebühren.