Sieben Preisträger aus 120 Bewerbern
"In der Wettbewerbsrunde 2009 konnten wir mit mehr als 120 Einreichungen aus acht Ländern Europas die Teilnahme fast verdoppeln - ein gutes Zeichen, wo doch alle Anderen unter der Krise leiden", so Prof. Dr. Peter A. Henning, der den Wettbewerb seit nunmehr sechs Jahren leitet.
Aus den Einreichungen hat eine hochkarätig besetzte Fachjury 22 Projekte für die Finalrunde ausgewählt. Eine Senior Jury unter Leitung von Prof. Henning kürte aus der Runde dieser Finalisten dann in geschlossener Sitzung die sieben Preisträger.
Die Auszeichnung besteht aus einer Preisfigur sowie Sach- und Geldstiftungen, die einem Gesamtwert von mehr als 25.000 Euro entsprechen. Darüber hinaus werden den Gewinnern in besonderem Maße, aber auch allen Finalisten Möglichkeiten zur Bewerbung ihrer Projekte gegeben. Die Preisträger dürfen sich hinfort mit dem Titel "Best Practice in eLearning" schmücken.
Beste Mediendidaktik
Die Auszeichnung ging an das Projekt "CESAR Lesen 2 - Software zur Förderung der Lesekompetenz" der CES Verlag GmbH. Aus der Begründung der Jury: "Wenn wir heute über Computer in der Schule reden, über eLearning für Schüler gar - geht dies immer noch vielen Menschen gegen den Strich. Mancher denkt, "Computer" und "Lesen" seien unvereinbare Begriffe - der Computer eben auf bloßes Herumgeklicke reduziert, hingegen ein Buch eine eher solide, traditionsbehaftete Angelegenheit.
Doch ist der Computer eben nur ein Zugangswerkzeug zur globalisierten digitalen Information - und bevor man ihn benutzen kann, an der Basis dieses Zugangs stehen Kulturfähigkeiten, steht Medienkompetenz: Das Erfassen komplexer Muster - und eben das Lesen.
In herausragender Weise holt CESAR Lesen 2 Kinder dort ab, wo sie stehen - und führt sie zu einer Verbesserung des eigenen Könnens. Wir verleihen ihm deshalb den European eLearning Award 2009 für die beste Mediendidaktik."
Beste Technische Umsetzung
In dieser Kategorie ging die Auszeichnung an das Projekt "Powertools Learning Campus" der IMS
Intelligent Media Systems AG und der Robert Bosch GmbH. Aus der Begründung der Jury: "Elektrowerkzeuge sind eine der letzten typischen Männerdomänen - denkt man jedenfalls. Das geht so weit, dass manche Werkzeughersteller sogar mit diesem Vorurteil werben. Das Projekt Powertools Learning Campus hat hingegen auch die weiblichen Mitglieder der Jury überzeugt.
In seiner virtuellen, schon fast dreidimensionalen Lernwelt kann man sich nicht nur das Grundlagenwissen zur Bedienung der Werkzeuge aneignen, sondern ebenso ihr Innenleben erkunden. Eine Vielzahl von Anwendungstipps ermöglicht auch ungeübten Personen den Einstieg in das handwerkliche Arbeiten. Mit dem Powertools Learning Campus gewinnt also ein Projekt den European eLearning Award 2009, das gute Informationsqualität mit sehr guter Didaktik und herausragender technischer Umsetzung zu einem harmonischen Ganzen verbindet."
Bestes Projektmanagement
Hier wurde das Projekt "Einführung einer neuen eLearning-Umgebung" der schweizerischen skyguide - swiss air navigation services ltd. ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jury:
"Die Metapher von der 'Halbwertszeit des Wissens' ist nirgendwo richtiger und wichtiger, als dort, wo es um komplexe technische Systeme und ihre Beherrschung geht.
Dabei ist nicht nur das unmittelbare Anwendungswissen notwendig - sondern im Gegenteil eine Verbreiterung der Basis auch über das gegenwärtig Notwendige hinaus. Denn nur ein solcher Wissensvorsprung schafft den evolutionären Vorteil, der uns hilft, auch Krisen zu überstehen.
Bildungsmanagement ist deshalb überlebenswichtig in der Krisenzeit. Zum Bildungsmanagement gehört auch die Organisation von Bildung, ihre Konzeptionierung und Einführung und damit die Transformation des Unternehmens, hin zu einer neuen Kultur des Lernens."
Beste Projektwirkung
Ausgezeichnet wurde das "Innovationsprojekt POLIZEI ONLINE" des Innenministeriums Baden-Württemberg. Aus der Begründung der Jury: "Die Vervielfachung und Verdichtung der Arbeit in der öffentlichen Verwaltung kann heute ohne den Einsatz moderner Verfahren nicht mehr bewältigt werden. Das Projekt POLIZEI-ONLINE ist deshalb von enormer Bedeutung weit über seinen engeren Anwendungsbereich hinaus. Denn es schafft nicht nur das Werkzeug für ein modernes Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung. Mit seinem dezentralen Redaktionssystem führt es vielmehr Technologien in diese Verwaltung ein, die wir bisher nur als 'Web 2.0' kennen.
Diese Transformationswirkung des Projektes auf die gesamte öffentliche Verwaltung ist nach Ansicht der Jury noch höher einzuschätzen, als die Wirkung nach der reinen Teilnehmerzahl - wobei auch diese schon die Hunderttausendermarke überschreitet und die Millionen anpeilt.
Transformation, Wirkung also, zu erreichen bei einem solchen Koloss wie der öffentlichen Verwaltung, hebt POLIZEI-ONLINE über seine Mitnominierten heraus. Die Jury vergibt deshalb den Preis für die beste Projektwirkung an das Innenministerium Baden-Württemberg."
Die Jury hat zwei weiteren Projekten ebenfalls hervorragende Bewertungen bei der Projektwirkung erteilt, nämlich dem Projekt training@epson der EPSON Deutschland GmbH und dem eCME-Center des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen.
Bester Gesamteindruck
Der Preis in dieser Kategorie ging an das Projekt training@epson der EPSON Deutschland GmbH. Aus der Begründung der Jury: "Wir haben Qualität in der Breite bei verschiedenen Projekten gefunden, die in jeweils mehreren der vier einzelnen Dimensionen hoch gewertet worden sind. Als besonders herausragend empfand die Jury einerseits den INMEDEA Simulator der INMEDEA GmbH und andererseits mit einem kleinen Vorsprung auch das Projekt training@epson der EPSON Deutschland GmbH.
training@epson der EPSON Deutschland GmbH wird deshalb mit dem European eLearning Award 2009 für den besten Gesamteindruck ausgezeichnet."
Bestes Non-Professional eLearning Projekt
Diese Auszeichnung ging an das Projekt "Hautkrebs-Screening" von Dr. Nikolaus Stosiek. Aus der Begründung der Jury:
"Über Gesundheit glaubt einerseits jeder von uns, mehr zu wissen als sein Hausarzt. Und andererseits ist dieses Wissen meist von so geringer Qualität, dass man es nicht weitergeben kann. Es ist der große Vorzug des hier gezeigten Projektes Hautkrebs-Screening, diesen Dissens aufzulösen.
Insofern man bei einem so neuen Trend wie 'Web 2.0' überhaupt von einer Tradition sprechen mag, stellt sich das Projekt dennoch in diese beste Tradition hinein. Denn es zeigt, dass auch in der Medizin das Ganze größer ist, als die Summe seiner Teile."
Bestes PR Projekt
Der eureleA 2009 in der Kategorie Bestes PR Projekt ging an die schwedische Agentur für die Entschädigung und Unterstützung von Verbrechensopfern (Brottsoffermyndigheten, Swedish Crime Victim Compensation and Support Authority) für das Projekt "The Court Introduction". Aus der Begründung der Jury: "Gleichheit vor dem Gesetz kann nur auf der Basis gleicher, oder jedenfalls hinreichend ähnlicher Kenntnis der Prozeduren existieren. Das Wissen darum, welche Prozeduren von Recht und Gesetz in einem modernen Gerichtssaal ablaufen, ist deshalb eine zwingende Notwendigkeit in einem demokratischen Staat.
Die schwedische Agentur für die Entschädigung und Unterstützung von Verbrechensopfern (Brottsoffermyndigheten, Swedish Crime Victim Compensation and Support Authority) hat darum nicht nur ein exzellentes eLearning-Produkt veröffentlicht, sondern dadurch die Demokratie gestützt.
Die Jury verleiht den European eLearning Award 2009 in der Kategorie "Public Relation" an das Projekt "The Court Introduction" der schwedischen Agentur für die Entschädigung und Unterstützung von Verbrechensopfern (Brottsoffermyndigheten, Swedish Crime Victim Compensation and Support Authority), weil es sich bei seiner Adressierung der Allgemeinheit in besonders herausragender Weise der Mittel des modernen eLearning bedient."