Eine Fachjury aus Medienexperten wählte in drei Alterskategorien herausragende europäische Vernetzungsprojekte aus. Auf der Bildungsmesse didacta gaben der Vertreter der Europäischen Union, Eugenio Rivière, und der Vertreter des Bundesbildungsministeriums, Dr. Thomas Greiner, die Gewinner bekannt.


Trotz der thematischen Vielfalt haben alle Gewinnerprojekte eines gemeinsam: den Einsatz digitaler Medien. Angefangen beim Internet, über das Erstellen von Videofilmen bis hin zur Kommunikation über Web-2.0-Tools. So tauschten sich beispielsweise Grundschüler aus Rheinau-Freistett (Baden-Württemberg) im Projekt "Einen Frosch im Hals haben" über einen Blog mit ihrer französischen Partnerklasse über Sprichwörter aus. Schüler der Haupt- und Realschule Jade (Niedersachsen) diskutierten mit ungarischen und österreichischen Schülern über das "Leben mit, von und für Wasser".


"Die Preisträgerprojekte zeigen in beeindruckender Weise, wie der Einsatz digitaler Medien die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für ein Thema wecken und zu einem kooperativen Arbeiten über die Ländergrenzen Europas hinaus motivieren kann", sagte Eugenio Rivière.


Dr. Thomas Greiner betonte die Wichtigkeit von digitalen Schulpartnerschaften: "Computer und Internet sind aus der Berufswelt nicht mehr weg zu denken. eTwinning untestützt unsere Kinder und Jugendlichen dabei, sich auf die Anforderungen und Chancen einer medial geprägten Gesellschaft und Arbeitswelt vorzubereiten."

Alle Gewinnerschulen erhalten als Preis interaktive Whiteboards für den Schuleinsatz, die von SMART Technologies gestiftet werden. Das Bonner Unternehmen engagiert sich seit vielen Jahren für eTwinnung und die europäischen Schulpartnerschaften.

Die Preisträger:


Alterskategorie 4-11

• 1.Platz: St. Marien-Schule, Moers (Nordrhein-Westfalen): "Let me grow"
  
  Partnerschulen aus neun Ländern tauschen sich über eMail aus, erstellen multimediale Wörterbücher, Podcasts und Rätsel rund um das Thema Apfelbaum, der als Sinnbild für das Wachstum der europäischen Gemeinschaft behandelt wird.
• 2. Platz: Siegerland-Grundschule (Berlin): "Bücherwürmer/Bookworms":
  
  Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und England setzen sich in der jeweiligen Fremdsprache kreativ und multimedial (Videoclips, Präsentationen, Texte) mit Märchen, Sagen, Fabeln, Legenden und der Geschichte des Partnerlandes auseinander. Das Projekt Bücherwürmer zeigt, dass das Thema Leseförderung nichts mit verstaubten Büchern zu tun hat.
• 3. Platz: Wilhelm-Rohr-Schule, Rheinau-Freistett (Baden-Württemberg): "Einen Frosch im Hals haben"
  
  Die Partnerklassen drehen zweisprachige Videosequenzen (deutsch/französisch), in denen sie Redewendungen und Witze aufnehmen. Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse lernen auf spielerische Weise die Fremdsprache und gewinnen Selbstvertrauen im mündlichen Ausdruck.

Alterskategorie 12-15

• 1. Platz: Anton-Seitz-Hauptschule, Roth (Bayern): "Let's tell stories"
  
  Zusammen mit der norwegischen Partnerschule entstehen Foto-Storys, in denen Schüler aus beiden Klassen zu sehen sind, so als ob sie die Geschichten gemeinsam erleben würden.
• 2. Platz: Haupt- u. Realschule Jade (Niedersachsen): "Leben mit, vom und für Wasser"
  
  Drei Partnerschulen aus Deutschland, Österreich und Ungarn beschäftigen sich fächerübergreifend mit dem Thema Wasser als verbindender Lebensgrundlage für alle Menschen und Regionen.
• 3. Platz: Albert-Schweitzer-/Geschwister Scholl Gymnasium Marl, (Nordrhein-Westfalen): "Polyglottal perspectives on the book"
  
  Das Projekt vereint digitale und traditionelle Medien und fördert eine intensive Auseinandersetzung mit der Literatur in den sechs Partnerländern. Spaß am Lesen ist garantiert.

Alterskategorie 16-21

• 1. Platz: Schule an der Haveldüne Spandau (Berlin): "Robotics"
  
  Acht Partnerschulen beschäftigen sich nicht nur mit der Programmierung von Robotern, sondern beleuchten den Einsatz von Computern aus verschiedenen fachlichen Perspektiven.
• 2. Platz: Albrecht-Dürer-Schule, Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) "-žHow to become a chef"
  
  Das Projekt macht dem internationalen Charakter des Kochberufs alle Ehre. Mit der Idee des Kochkarrussels lernen die jungen Köche neue Zutaten und Rezepte kennen - begleitet von einem intensiven Austausch über ihre Erfahrungen in der Kochausbildung.
• 3. Platz: Albert-Schweitzer-/Geschwister Scholl Gymnasium, Marl (Nordrhein-Westfalen): "Robin Hood in Bollywood"
  
  Filme verbinden - und lösen einen intensiven Austausch zwischen den Partnerklassen aus, der durch einen gemeinsam gedrehten Film gekrönt wird.

eTwinning ist Teil der europäischen Schulaktivitäten (Comenius) und wird durch das EU-Programm für lebenslanges Lernen gefördert. Lehrkräfte aller Fächer, Schulformen und Jahrgangsstufen können sich kostenlos mit ihrer Klasse an eTwinning beteiligen. Insgesamt machen 32 europäische Länder bei eTwinning mit, zusätzlich zu den EU-Mitgliedsstaaten sind die Länder Norwegen, lsland, die Türkei, Kroatien und die Schweiz dabei.

Europaweit arbeiten derzeit über 90.000 Schulen mit eTwinning und leisten innovative Projektarbeit mit digitalen Medien. Die deutsche Koordinierungsstelle von eTwinning ist bei Schulen ans Netz e. V. in Bonn angesiedelt. Der Verein ist ein bundesweit agierendes Kompetenzzentrum für die Nutzung digitaler Medien.