eLearning geht auch - 2. Deutscher Podcast-Kongress
Dierking berichtete sehr anschaulich wie Podcasts im Rahmen der Vorlesungsbegleitung und zur Unterstützung des juristischen Diskurses eingesetzt werden können. Mehr technisch orientiert stellte Tönnies die Entwicklung eines Podcatchers vor, der, wenn am USB-Port eines Rechners angeschlossen, direkt von einem MP3-Player gestartet und zum Download abonnierte Podcasts verwendet kann.
Daneben tobte das pralle Leben von privaten und kommerziellen Podcast-Angeboten, das für den außenstehenden eLearning-Fachmann die momentane Lebendigkeit dieses Mediums ansatzweise erkennen ließ. Dass Podcast-Awards in gleich elf Kategorien vergeben wurden spiegelt dies wider.
Natürlich sorgte die Frage der Qualität von Podcasting für Diskussionsstoff und von etablierter (interessierter?) Seite konnte man ab und an nicht der Versuchung widerstehen, um auf sich als das Maß aller Dinge hinzuweisen. Erfrischend ist aber, dass (noch?) die unterschiedlichsten Projekte Wertschätzung erfahren, die sich (nur) durch Engagement und konsequente Verfolgung einer Idee auszeichnen.
Einen interessanten Ansatz zur Verbindung zwischen etabliertem Senderangebot und freiem Grasswurzeljournalismus bietet das Projekt blogspiel.de des Deutschlandradio Kultur, das freie Podcasts in ein öffentlich-rechtliches Sendeangebot integriert.
Dass Podcasting auch in der eLearning-Branche als neues Mittel der Wahl geschätzt wird, sei ihm erst spät bewusst geworden, bekannte einer der Podcast-Aktivisten Daniel Fiene. Er betreibt unter anderem ein Podcastprojekt "150 Fragen in Sachen Podcast", das in kurzen Episoden über technische und methodische Aspekte des Podcastings berichtet. Dies belegt vielleicht eine der aktuellen Thesen des eLearning-Trendgurus Elliott Masie, der in der Zukunft des Lernens eine größere Demokratisierung der Lernangebote und -prozesse auf Lehrende und Lernende zukommen sieht.