BETT Show London - Bildung digital
Über 520 Aussteller aus aller Welt präsentierten auf der BETT Show dem internationalen Besucherpublikum neueste Technologien und Softwarelösungen für einen zeitgemäßen, digitalen Schulunterricht.
Namhafte Sprecher wie Bob Geldorf oder Sir Ken Robinson hielten Vorträge in der zentral gelegenen BETT Area über die Zukunft des Lernens und den hohen Stellenwert von Bildung heute. Die Messe selbst ist für Besucher kostenlos und Lehrer in England bekommen dafür in der Regel einen Tag frei, um das riesige Angebot in der Messehalle von EXCEL London zu erkunden.
Alles aus der Cloud
Neben den Verlagshäusern, die sich ausnahmslos auf interaktive Lernprogramme für verschiedene Fächer und Klassenstufen spezialisiert haben, wurden zudem Hard- und Softwarelösungen gezeigt, die das Arbeiten mit den verschiedenen Endgeräten wie Tablets, Smartphones, interaktive Whiteboards und Touchscreens vereinfachen.
Bei der Anwendersoftware war ganz klar zu erkennen, dass Cloud-Lösungen auch für den Einsatz im Klassenzimmer zukünftig noch mehr kommen. Neben unterschiedlichen Learning Management- und Schülerverwaltungssystemen fand man zahlreiche Cloud-Lösungen in den Bereichen Leseförderung, Dyskalkulie, Konzentrationsübungen, Strukturierungshilfen für den Schüleralltag, aber auch kreative Tools, die direkt im Unterricht via Tablet oder Smartphone eingesetzt werden können. Auch an den Ständen von Hitachi, SMART und Triumph Board wurde cloudbasierte Whiteboardsoftware demonstriert. An mehreren Ständen, wie z.B. bei Intel wurden eindrucksvolle Lösungen für den Einsatz von 3D-Animationen für den Unterricht gezeigt.
Das interaktive Whiteboard ist tot – es lebe das TouchDisplay
Sah man in den letzten beiden Jahren noch an zahlreichen Ständen interaktive Whiteboards mit Projektoren und verschiedenen Technologien zur Bedienung der digitalen Klassentafel, suchte man dieses Jahr vergeblich danach. Lediglich vereinzelte Anbieter aus Fernost präsentierten alt bekannte Modelle, die jetzt noch günstig auf dem Markt angebracht werden sollen.
Stattdessen zeigten alle namhaften Hersteller und Anbieter von bisherigen interaktiven Tafeln ihre neuesten TouchScreens, die bereits jetzt schon als Ersatz der klassischen interaktiven Whiteboards gelten. Bedient werden die überdimensionalen Fernseher via Infrarot und/oder Kameratechnologie. Sie kommen in den klassischen Größen von 55“, 70“ und 84“, aber auch bis zu 92“ auf den Markt und beeindrucken sowohl durch ihre hohe Bildqualität in Ultra-HD Auflösung, einfache Bedienbarkeit, aber auch durch ihren Preis.
Zwar gibt es Anbieter, wie die Firma Prowise, die bereits Modelle in 84“ ab 5000,- € anbietet, doch befinden sich die meisten Anbieter noch bei einer Preisregion zwischen 7000,- € und 10.000,- €, was allerdings nur eine Frage der Zeit ist. Nachdem Microsoft bereits auch ein interaktives TouchDisplay unter dem Namen "Surface Hub" zusammen mit dem neuen Windows 10 vorgestellt hat, werden sich die Preise bald im Bereich der derzeit herkömmlichen interaktiven Whiteboard-Systeme einpendeln, wenn die Nachfrage entsprechend ist.
Wenn Ende Februar 2015 die deutsche Bildungsmesse didacta in Hannover ihre Pforten öffnet, werden wir nur einen Bruchteil davon zu sehen bekommen, wie das Lernen wirklich zeitgemäß und mit Hilfe der digitalen Medien sinnvoll unterstützt werden kann. Es bleibt ein weiter Weg dahin, bis wir in Deutschland da richtig mitreden können.