Barrierefreies Lernen durch digitale Medien
Bereits 2008 hat die UN–Behindertenrechtskonvention in Artikel 24 das Recht auf ein integratives Bildungssystem formuliert: Menschen mit Behinderungen haben auf Grundlage der Chancengleichheit ein Recht auf Bildung, ohne Diskriminierung. Doch die Wirklichkeit in Deutschland sieht oft noch anders aus. Für physisch beeinträchtigte Menschen stellt oft schon der Zugang zum Hörsaal eine Barriere dar. Kann E-Learning dabei helfen, bestehende Barrieren abzubauen? Wie müssen digitale (Lern-) Medien gestaltet sein, um für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu sein – und welche neue Barrieren können durch zunehmende Multimedialität und Dynamik entstehen?
In der zweiten Online-Veranstaltung des "Virtuellen Wintersemesters 2013" nahmen erfahrende Referenten zu diesen Fragen Stellung. Prof. Dr. Gerhard Weber, Inhaber der Professur für Mensch-Computer Interaktion an der TU Dresden, forscht seit mehr als 25 Jahren im Bereich barrierefreies Lernen. In seiner Lehre setzt der Experte, wie viele Hochschullehrende, Learning-Management-Systeme (LMS) ein, die als Basistechnologie für eLearning gelten.
In seiner Präsentation gab er zunächst einen Überblick über den Stand der Technik beim Abbau von Barrieren in der Hochschullehre und ging dann auf seine Erfahrungen mit blinden und sehbehinderten Studierenden beim Einsatz der LMS Moodle und OPAL ein. Wiebke Köhlmann promoviert derzeit an der Universität Potsdam zum Thema "Informationszugang für Behinderte". In ihrer Präsentation beantwortete die Doktorandin die Frage, wie synchrone Zusammenarbeit mithilfe von CSCL-Plattformen behinderten Studierenden den Zugang zu Bildung erleichtern kann.
Die Online-Veranstaltung ist als Aufzeichnung auf e-teaching.org abrufbar.