"eLearning-Qualität für KMU" setzt Netzwerk fort

Daneben wurden aktuelle Trends und zukünftige Entwicklungen beim Lernen mit elektronischen Medien (eLearning) vorgestellt. Das "Deutsche Netzwerk der eLearning Akteure" (D-ELAN) kündigte an, nach dem Auslaufen der Förderphase das LERNET-Netzwerk mit dem Schwerpunkt "eLearning-Qualität für KMU" fortzuführen.
Staatssekretär Dr. Otremba hierzu: "Das Thema Qualifikation gehört inzwischen mit Recht zu den bedeutendsten Standortfaktoren. Die Bundesregierung hat sich deshalb in Meseberg zum Ziel gesetzt, das deutsche Aus- und Weiterbildungswesen in Qualität und Wirkungsbreite grundlegend zu verbessern. Dazu zählt auch, in der Aus- und Weiterbildung neue Möglichkeiten auszuloten, um den tief greifenden Veränderungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft zu begegnen. Die Erwartungen an zukunftsweisende Möglichkeiten des netzbasierten Lernens mit elektronischen Medien sind weiterhin hoch gesteckt. Ich begrüße besonders das Engagement des D-ELAN, den LERNET-Staffelstab nun seitens der Wirtschaft zu übernehmen."
Das Potenzial von eLearning ist hoch. Eine aktuelle Untersuchung im Rahmen von LERNET belegt das weiter gestiegene Interesse an eLearning. Gegenüber 25 Prozent im Jahr 1999 erwägen heute 38 Prozent der Nichtnutzer zukünftige Anwendungen. Die Zahl der eLearning-Nutzer in Unternehmen ist im gleichen Zeitraum von ca. 4,3 Mio. auf 9,6 Mio. angewachsen. Dies entspricht immerhin 37 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland. Es ist aber auch festzustellen, dass erst knapp 30 Prozent der Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern und erst rund 20 Prozent der Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern eLearning einsetzen.
Ziel des im Jahr 2001 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gestarteten Fördervorhabens LERNET war es, akzeptable Modelle für den effizienten Einsatz und die Nutzung von eLearning vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen sowie öffentlichen Verwaltungen zu schaffen, die sich am konkreten Bedarf und an finanziellen Möglichkeiten orientieren.
Die Bilanz ist positiv: In elf aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Projekt-Konsortien der ersten LERNET-Phase (2001-2004) wurden grundlegende Prinzipien für branchenspezifische eLearning-Inhalte geschaffen, um die Effizienz auf Hersteller- und Anwenderseite wesentlich zu steigern. Kürzere Entwicklungszeiten, günstigere Kosten und hohe Nutzerakzeptanz zählen zu den wichtigen Ergebnissen. Ein Leitfaden für Hersteller und Nutzer steht zur Verfügung.
In der zweiten Phase (2004 - 2007) von LERNET gelang es, die generellen Vermarktungschancen für Produzenten und Anbieter weiter zu verbessern und die Investitionssicherheit vor allem für mittelständische Anwender und Bildungsanbieter deutlich zu erhöhen.
Im Projektverbund Qualitätsinitiative eLearning in Deutschland (Q.E.D.) wurde der weltweit erste verfügbare ISO/IEC-Qualitätsstandard (ISO/IEC 19796-1) für eLearning auf den Weg gebracht, mit dem sich die Qualität von eLearning-Angeboten vergleichen lässt. Dies stärkt die Marktchancen deutscher Anbieter im internationalen Wettbewerb.
Im Projektverbund "Content Sharing" wurden zukunftsweisende Kooperationsmodelle für den automatisierten Austausch von Lernmodulen zwischen Herstellern entwickelt, um Kosten- und Zeitaufwand durch die Vermeidung von Doppelarbeit weiter zu reduzieren. Die Ergebnisse von Content Sharing haben bereits zur Gründung der kommerziellen Internet-Plattform Copendia geführt, die von privaten Gesellschaftern getragen wird. Copendia stellt quasi den ersten offenen eLearning-Marktplatz für Unternehmen dar, mit hohem Potenzial für eine deutliche Stärkung des Wettbewerbs und für eine Erweiterung der Absatzmöglichkeiten von Herstellern.
Ein wichtiger Trend, eLearning noch stärker in Unternehmensprozesse zu integrieren und mit Methoden des Wissensmanagements zu koppeln, spiegelt sich im LERNET-Vorhaben Explain. Der innovative und viel versprechende Ansatz, Lerneinheiten begleitend zur Produktentwicklung zu erstellen, wird zur Zeit von Herstellern wie Festo, Hager Tehalit und Schwarz Pharma erprobt.