Heiko Merle vom Fachbereich Bauingenieurwesen der TU Darmstadt hat bei seinem "StahlbauWiki" den Fokus auf eine Kombination aus Online-Lernumgebung und didaktischem Design gelegt. Vor allem das durchdachte didaktisch-methodische Konzept ist gelungen, hier besonders Gestaltung und Einbindung von innovativen Medien und Technologien in die curriculare Lehre. Im Mittelpunkt steht ein Wiki, das von Experten generierte Seiten enthält und in Teilbereichen durch die Lerner erweitert, editiert, kommentiert und strukturiert werden kann.


Genutzt wird dazu MediaWiki, inklusive einer mit Trackingfunktionalitäten versehenen Wikimap zur Orientierung für die Lerner und zur Festlegung von Lernpfaden. Im Vordergrund steht die Idee, Web 2.0-Tools gewinnbringend in Lernprozessen einzusetzen und diese anzustoßen. Hier überzeugt nach Einschätzung der Jury der Ansatz, verschiedene Lernwerkzeuge und Präsenzlehre zu integrieren. Damit ist StahlbauWiki eine deutliche Weiterentwicklung der traditionellen curricularen Lehre. Der hohe Realisierungsaufwand ist erkennbar. Gleichzeitig bietet das Konzept Transferpotenzial für andere Studiengänge oder berufliche Bildungslehrgänge.

Einen ganz anderen Weg geht "Jojo - Telenovela für Deutschlerner" von der Deutschen Welle aus Bonn entwickelt. Jojo ist ein innovatives, multimediales und - mit der Telenovela im Mittelpunkt - eher ungewohntes Lernformat. Damit sollen vor allem junge Leute weltweit für die deutsche Sprache begeistert werden. Das Konzept setzt auf eine Kombination unterschiedlicher Medien mit einer an den Mediengewohnheiten der Zielgruppe orientierten sehr ansprechenden und motivierenden Umsetzung. Unterschiedliche Lernsettings und Materialien motivieren zum kontinuierlichen Lernen.

Zielführend ist dabei auch die Einrichtung einer eigenen Facebook-Seite, die Basis ist für eine starke internationale Communitybildung und das Sprachenlernen abseits von institutionellen Lernarrangements unterstützt. Beleg für den Erfolg des Konzepts ist der starke Anstieg der Facebook-Fans auf derzeit rund 4000 seit Ende letzten Jahres. Aus Sicht der Jury handelt es sich insgesamt um ein rundes eLearning-Paket mit passgenauem Einsatz unterschiedlicher Medien und Lernformate.


Mitberücksichtigt wurde auch der Einsatz von Jojo in der Schule, um eine curriculare Einbindung von eher medienfernen Lehrenden zu erleichtern.