oncampus verlässt das kommerzielle LMS Blackboard
In seiner Blackboard-Implementierung betrieb oncampus vier Online-Fernstudiengänge mit 1.390 Studierenden, Weiterbildungskurse mit insgesamt 1.280 TeilnehmerInnen und ca. 12.290 Kursbelegungen im Jahr an neun nationalen Standorten. Diese Installation wurde jetzt produktiv auf Moodle migriert.
Insbesondere die überdurchschnittliche Benutzerfreundlichkeit der Lernplattform gab den Ausschlag für die Entscheidung. "Nur wenn der Anwender Freude am Arbeiten hat, hat Software auch Erfolg," sagt Andreas Wittke, Manager System Development bei oncampus. Er sieht im Open Source-Prinzip die Zukunft.
"Aufgrund unseres umfangreichen Angebotes von eLearning-Services haben wir viele Schnittstellen. Um diese zu integrieren, brauchen wir eine höhere Flexibilität, als sie bei kommerziellen Systemen möglich ist. Wir müssen Zugriff auf den Programmcode haben und ihn auf unsere Bedürfnisse zuschneiden können. Die gleiche Flexibilität gibt auch die Open Source-Lizenz, da sie Geschäftsmodelle ermöglicht, ohne neue Lizenzverhandlungen mit einem amerikanischen Unternehmen führen zu müssen."
Der Wechsel stellt für das oncampus-Team eine große Herausforderung dar: Es mussten 58.000 HTML-Seiten mit 15.000 Illustrationen und 13.000 Multimedia-Elementen (Animationen, Audios, Videos) auf die neue Plattform geladen werden, die insgesamt 15 GB Speicherplatz einnehmen.
Neben den üblichen technischen Schwierigkeiten, die es dabei zu lösen gilt, müssen vor allem die Studierenden mit dem neuen System vertraut gemacht werden. "Das wird aber gerade wegen der intuitiven Nutzbarkeit kein Problem. Im oncampus-Blog 'Online by Nature', mit dem oncampus die Open Source-Umstellung begleitet hat, haben sich bereits die ersten Studierenden positiv über die gute Anwendbarkeit von Moodle geäußert," sagt Andreas Wittke.
Er wird in einem Vortrag auf der internationalen Konferenz für technologiegestützte Aus- und Weiterbildung "Online Educa Berlin" im November 2007 über seine Erfahrungen mit der Umstellung berichten.
Auch die 250 MentorInnen, die die Online-Studierenden betreuen, haben sich mittels Schulungsvideos die neue Software angeeignet. So steht dem Start ins neue Semester nichts mehr im Weg.