Wikis und Lerner-Communities werden immer wichtiger
Zu den zukunftsfähigen Anwendungen gehören nach Ansicht der eLearning-Experten Wikis (71 %), Online-Communities und Open Educational Resources (beide 56 %). Deutlich weniger Befragte sehen die 3-D-Welt "Second Life" als Lernapplikation der Zukunft (33 %).
Die Fachspezialisten hatten auch Gelegenheit, die drei wichtigsten eLearning-Trends für die Zukunft sowie die Themen mit dem stärksten Bedeutungsverlust zu nennen. Das wichtigste Trendthema ist für 27 Prozent der Befragten "Kooperatives Lernen", weitere Trends sind "informelles Lernen", "eLearning 2.0" und "Rapid eLearning".
Nicht mehr im Mittelpunkt der Diskussion - wahrscheinlich weil sie als Werkzeug selbstverständlich sind - werden in Zukunft nach Ansicht etwa der Hälfte der Experten Lernplattformen stehen.
Bei einer Bewertung des deutschen Weiterbildungsmarkts rechnen fast zwei Drittel der Experten damit, dass Lehr-/Lern-Inhalte künftig verstärkt im Anwenderunternehmen produziert werden. Etwas mehr als die Hälfte prognostiziert, dass Kompetenzbedarfsanalysen in Zukunft selbstverständlich werden.
Nur etwa ein Drittel der Experten rechnen - ähnlich wie 2006 - mit einem Ausbau der Position der deutschen Weiterbildungswirtschaft als Bildungsexporteur.
Die Branchenkenner wurden auch gebeten, die Überlebenschancen von sechs verschiedenen Content-Portaltypen einzuschätzen, die modularisierte eLearning-Inhalte anbieten. Drei davon entsprechen kommerziellen Szenarios im Sinne des "Content Sharing", drei weitere können als "Open Educational Resources" bezeichnet werden.
Besonders große Überlebenschancen haben nach Expertenmeinung solche Angebote, bei denen Lerninhalte kostenlos gelesen werden dürfen (58 % Zustimmung). Sogar 62 Prozent der Experten befürworten Portale mit kostenlosen Lerninhalten, die mit Autorennennung weiter verbreitet werden können.
Etwas geringer sind die Chancen für kommerzielle Portale. Hier haben solche Geschäftsmodelle eine Chance, die ihre Lernmodule für wenig Geld vielen Nutzern als Download anbieten (40 % Zustimmung). Die gleiche Anzahl von Experten hält auch Angebote für tragfähig, die Content-Module exklusiv für einen Nutzer bereithalten.
Die 51 Experten wurden auf der Learntec 2007 von MMB-Interviewern direkt oder per Online-Fragebogen befragt. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen gehört zur Gruppe der Produzenten von Lernangeboten und Dienstleistungen, ein weiteres Fünftel stammt aus Wissenschaft und Beratung.
Weitere Experten sind Entscheider auf der Anwenderseite, Fachjournalisten sowie Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen und Regierungsorganisationen. Damit setzt das MMB-Institut seine im vergangenen Jahr begonnene Tradition von Delphi-Studien zur "eLearning-Welt in drei Jahren" fort.