Online- versus Offline-Studium
Gernold Frank, Professor für BWL an der FHTW, und sein Team haben erste Evaluationsergebnisse der Untersuchung nach dem Sommersemester 2005 vorgestellt. Untersucht wurden eine Gruppe, die sich im ersten Semester BWL-Einführungskurse als Blended-Learning-Konzept weitgehend teilautonom über die Lernplattform eCampus angeeignet haben und eine Gruppe, die in herkömmlicher Weise Vorlesungen besuchte.
Leistungsunterschiede durch Alter und Geschlecht
Über Fragebögen wurden die Strukturdaten und die Vorgeschichte der Studierenden ermittelt. Fragebögen, Studienergebnisse während des Grundstudiums, Anzahl von Wiederholungsprüfungen; Studiendauer und Abbruchquote flossen in das Ergebnis mit ein. Die Leistungen der Online- und Offline-Gruppe zeigten keine signifikanten Unterschiede. Unterschiede zeigten sich vielmehr nach Alter und Geschlecht.
Die Onliner zeigten jedoch eine größere Zufriedenheit und Integration in die Hochschule. Das mag an der gezielten Förderung studentischer Kommunikation bei den Online-Kursen liegen und an der besseren Kommunikation mit den Dozenten durch eMail und Gespräche außerhalb der Lehrveranstaltungen.
Blended Learning zweitaufwändiger
Allerdings brachte das selbstständige Lernen der Studierenden den Dozenten keinen Zeitgewinn, sondern anfangs einen erheblichen Mehraufwand. Die Vermittlung von Lehrinhalten nahm zwar weniger Zeit ein, zeitaufwändiger waren dafür Organisation und Betreuung. Die Organisation der Lehrveranstaltungen vereinfachte sich jedoch dadurch, dass nur ein Hörsaal für zwei Gruppen genutzt werden musste.
Die Untersuchung wird bis zum Ende des Studiums der beiden Gruppen fortgesetzt. Die Ergebnisse sollen dazu anregen, ganzheitlich orientierte Lernkonzepte zu entwickeln.