Dabei hat sie die drei wichtigsten Interessensgruppen, nämlich Nachfrager (Personaler), Anbieter und Nutzer befragt und herausgefunden, dass der Einsatz von eLearning als WBT (Web Based Training) durchaus seine Berechtigung haben kann, wenn bestimmte Vorgaben in Didaktik, Methodik und Technologie beachtet werden.  

Da das Thema Soft Skills sehr vielschichtig ist und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden muss, ist für die Vermittlung dieser weichen Themen in Hinsicht auf Didaktik und mediale Ausstattung eine gewisse Vielfalt sehr wichtig. Nicht das strikte Durchlaufen von Texten oder Videos, sondern die aktive Teilnahme an den Kursen etwa durch Quizeinheiten und unterschiedlichen Szenarien oder der Einsatz von Farben, Bildern und Animationen zum Unterstreichen wichtiger Informationen erhöhen sowohl die Motivation als auch den Lerneffekt des Nutzers.

Sonja Hofmann stellt in ihrer wissenschaftlichen Arbeit fest, dass bei Gewährleistung der technischen Ausstattung eLearning-Kurse im Blended-Learning-Konzept als begleitendes Element zum Präsenztraining oder zur Grundsensibilisierung, in der hauptsächlich Fakten- und Grundwissen vermittelt wird, einen enormen Mehrwert darstellen. So kann etwa im Fall einer Auslandsentsendung ein Mitarbeiter die interkulturelle Grundsensibilisierung via eLearning orts- und zeitunabhängig und in seinem eigenen Lerntempo durchlaufen und im Anschluss darauf mit einem Präsenztraining ganz individuell auf die Spezifika des Entsendungslands vorbereitet werden.

Umgekehrt können eLearning-Kurse sehr effektiv sein, wenn es um die Vermittlung bestimmter Inhalte geht, für die ein intensives Präsenztraining weit über das Ziel hinaus schießen würde. Solche Inhalte können etwa die Vorbereitung auf eine Teamentwicklung eines internationalen Teams sein. In diesem Fall können sich die Mitglieder die Grundkenntnisse der einzelnen Kulturen via eLearning-Kurse aneignen und daraufhin die Teamentwicklung durch Präsenztrainings stärken.

ELearning-Kurse im Soft-Skill-Bereich müssen schlussfolgernd hohen Anforderungen genügen, für die zunächst die Grundlage zur Umsetzbarkeit notwendig ist. Dies wiederum erfordert die disziplinübergreifende Expertise in Didaktik, Methodik und Technik, die sich aus langjähriger Erfahrung und gebündelter Fachkenntnis zusammensetzt. Sind diese Kriterien erfüllt, steht dem eLearning-Format als ergänzendes Mittel, das über Ländergrenzen hinweg und zeitunabhängig flexibel zur Vermittlung interkultureller Kompetenz eigesetzt werden kann, nichts im Weg.