Zertifizierung von (Weiter-)Bildungsangeboten
Viele Hochschulen bieten schon seit Jahren erfolgreich Zertifikatsprogramme der wissenschaftlichen Weiterbildung an. Neben Lehre und Forschung hat sich die Weiterbildung inzwischen als dritte Säule der Hochschulen etabliert. Die Weiterbildung bietet Hochschulen eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Profilbildung zu stärken und sich am Markt von Wettbewerbern abzusetzen. Zunehmend nutzen Anbieter die Chance von
Weiterbildungsangeboten, dass die Zertifizierung bestimmter Qualitätsmerkmale beim Wettstreit um Studierende einen Marketingvorteil bedeuten kann.
Die Hochschulen und Bildungseinrichtungen müssen sich der Herausforderung stellen, ihre Zertifikatskurse zu modularisieren und ECTS-konform zu gestalten, damit sie vergleichbar und auch auf andere Studiengänge anrechenbar sind. Neben Zertifikatskursen und einzelnen Modulen werden inzwischen aber auch außerhochschulisch formal erworbene Kompetenzen zertifiziert, um (Teil-)Leistungen vereinfacht für Studiengänge anrechnen zu lassen.
Im Rahmen des Seminars werden drei Fragenkomplexe diskutiert:
- Wie lässt sich die Nachfrage bestimmen, so dass die Hochschule passgenaue Angebote erstellen kann? Welche Rolle spielen Kooperationen? Welche hochschulinternen Organisationsformen bieten sich, so dass es möglichst Synergien zwischen Weiterbildung und dem klassischen Studienangebot gibt (z.B. Im- und Export von Modulen, Dozenten, eLearning)?
- Wie werden Zertifikatsprogramme in der wissenschaftlichen Weiterbildung modularisiert und auf Studiengänge anrechenbar? Wie gehen die Anbieter in sinnvoller Weise mit den unterschiedlichen Anforderungen an das Bachelor- und Masterniveau um?
- Welche besonderen Anforderungen an die Qualitätssicherung stellen sich in der wissenschaftlichen Weiterbildung? Was lässt sich zertifizieren? Was können Hochschulen leisten, dass ihre Weiterbildungsangebote von anderen Hochschulen angerechnet werden? Welche Standards werden in den Zertifizierungsverfahren angewandt? Welche Rolle spielt die Zertifizierung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen?
Diesen Fragen wird sich das Seminar sowohl aus der Perspektive der Hochschule als auch der Perspektive der ZEvA als Evaluations- und Akkreditierungsagentur nähern. Das Seminar richtet sich an Hochschul- und Fakultätsleitungen sowie Hochschullehrer(innen), die ihre Neuausrichtung im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung vorantreiben wollen. Ebenso eingeladen sind Mitarbeiter(innen) des Qualitätsmanagements und der entsprechende zentralen Einrichtungen.