"Bildungsanbieter müssen sich dem Trend öffnen" | CHECK.point eLearning
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"Bildungsanbieter müssen sich dem Trend öffnen"

Elke RiederSaarbrücken, April 2014 - ELearning spielt bei Bildungsanbietern nach wie vor eine untergeordnete Rolle - im Vordergrund steht weiterhin Präsenzunterricht. Auch die saarländischen Bildungsanbieter sind gegenüber den neuen Medien eher zurückhaltend, bedauert Elke Rieder, Leiterin des Servicebüros des BildungsNetzSaar. Wenige nutzen Facebook, Twitter & Co. und wenn, dann nur sehr sporadisch und ohne Regelmäßigkeit.

Wie erklären Sie sich die Zurückhaltung "Ihrer" Bildungsanbieter bei den neuen Medien?

Elke Rieder: Zum einen haben sie den Nutzen der neuen Medien noch nicht erkannt oder stehen diesen sehr skeptisch gegenüber. Zum anderen können bzw. wollen sie den Zeitaufwand für die kontinuierliche Nutzung nicht leisten. Da die jüngere Zielgruppe die neuen Medien in Zukunft jedoch immer stärker zur Wissensvermittlung nutzen wird, müssen sich Bildungsanbieter diesem Trend öffnen.

Wo liegen wesentliche Nutzenargumente für eLearning?

Elke Rieder: Gerade im ländlichen Raum ist das Angebot für Weiterbildung in Form von Präsenzkursen stark eingeschränkt oder gar nicht vorhanden. Hier können eLearning-Angebote durch ihre Zeit- und Ortsunabhängigkeit weiterhelfen. Viele Berufstätige können zudem Präsenzweiterbildungskurse aus zeitlichen Gründen nicht wahrnehmen. Völlig Ortsunabhängigkeit, dauernde Verfügbarkeit, interaktive Lerninhalte und eine niedrige Hemmschwelle sind nur einige Dinge, die eLearning-Kurse gegenüber reinen Präsenzlehrgängen bieten.

Was bräuchte es, damit diese Form der Wissensvermittlung auch im Saarland stärker genutzt würde?

Elke Rieder: Diese Form des Lernens bietet den Lernenden viele Vorteile, die mit traditionellen Lernformen nicht zu erreichen sind. Diese Vorteile – auch als Ergänzung gegenüber reinen Präsenzlehrgängen - müssen besser kommuniziert werden. Auch Nachteile sollten offen angesprochen werden wie z.B., dass Teilnehmer schon eine gewisse Eigendisziplin mitbringen müssen. Im Präsenzseminar sind alle Teilnehmer aktiv einbezogen, im Online-Seminar kann ein Teilnehmer sich zurück ziehen und einfach passiv bleiben.

Welchen Beitrag kann das BildungsNetzSaar hier leisten?

Elke Rieder: Wir informieren in Workshops über die verschiedenen Möglichkeiten, Kurse und Seminare als eLearning bzw. Blended-Learning anzubieten, und wir erläutern den Nutzen sowohl für Lerner als auch für Dozenten. Bei Bedarf gehen wir vor Ort und diskutieren mit Verantwortlichen der Weiterbildung über eine mögliche Einführung und Unterstützung von eLearning in ihre Institution.

Was steht bei BildungsNetzSaar in nächster Zeit auf dem Programm?

Elke Rieder: Bei 5. Deutschen Weiterbildungstag und dem 4. Saarländischen Lernfest werden wir Bildungsanbieter, aber auch die Öffentlichkeit gezielt über eLearning und neue Medien informieren. Die Hemmschwelle gegenüber diesen Möglichkeiten des Wissenserwerbes muss weiter abgebaut werden.