"Augmented Learning" mit der neuen Moodle Mobile App
Für Julian Ridden ist es ein großer Unterschied, ob jemand zuhause am Computer in die Moodle Lernumgebung eintaucht oder unterwegs das Smartphone zückt, um auf Moodle zuzugreifen. "Zuhause vertieft sich der Lernende in Materialien und befasst sich intensiv mit Aufgabenstellungen. Unterwegs in der U-Bahn oder im Wartezimmer will er sich auf den Stand der Dinge bringen, die Beiträge im Forum checken, Nachrichten verschicken", erklärt Ridden. Zwei unterschiedliche Anforderungen, bei denen sich die Web- und die mobile Applikation ergänzen müssen. "Augmented Learning" nennt Ridden das.
Als Programmierer arbeitete der Australier am Vorgängermodell der neuen Moodle App mit, als Pädagoge unterrichtet er seit zwölf Jahren selbst in Moodle Lernumgebungen. Er kennt also beide Welten. An der alten App, die es nur fürs iPhone gibt, lässt er mittlerweile kein gutes Haar mehr: "Sie war nicht wirklich fürs mobile Lernen geeignet".
Die neue App soll mit neuer Benutzerführung, reduziertem Design und optimierter Geschwindigkeit die Online-Lernumgebung im Sinne des "Augmented Learning" ergänzen. Sie ist in HTML5 programmiert und läuft damit auch auf Smartphones mit dem Android- oder Windows Betriebssystem. Gegenüber Lösungen, bei denen das Layout der Moodle-Oberfläche sich einfach einem kleineren Bildschirm anpasst - so genanntes "Responsive Design" - hat die App laut Ridden den Vorteil, dass sie sich ins Betriebssystem des Smartphones integriert. Damit kann z.B. die Benachrichtigungsfunktion des Geräts genutzt werden.
Noch ist die App nicht fertig. Auf der Software-Entwicklungsplattform Github kann jeder den Quellcode zum Testen herunterladen und diskutieren. Auf einen Erscheinungszeitpunkt will sich Julian Ridden nicht festlegen - er rechnet mit der Fertigstellung in den kommenden drei Monaten.