"Den Menschen die Angst vor neuen Medien nehmen!" | CHECK.point eLearning
Digitales Lernen

"Den Menschen die Angst vor neuen Medien nehmen!"

Karlsruhe, Januar 2013 - Wer würde nicht unterschreiben, dass wir alle - vom Kleinkind bis zum Erwachsenen - statt eine weitere Stunde am Rechner zu sitzen, lieber eine Runde im Wald drehen? Müssen wir deshalb darauf verzichten, so früh wie möglich und so viel wie nötig mit digitalen Medien zu spielen, zu lernen und zu arbeiten? Nein! Daher ist die Kernbotschaft der LEARNTEC 2013: Computer ja - aber bitte richtig!




"1984 wurde in Karlsruhe die erste eMail Deutschlands empfangen. Am 14. Januar 2013 entschied der Bundesgerichtshof in Karlsruhe, dass ein Internet-Zugang auch im privaten Bereich von zentraler Bedeutung für die Lebensführung sei. Die LEARNTEC Karlsruhe begleitet diese digitale Revolution seit 21 Jahren und hat dabei das Heranwachsen des Internet von der technischen Spielerei zum unverzichtbaren Lebensbestandteil für alle Bürger nicht nur erlebt, sondern daran sogar aktiv mitgewirkt", betonen Professor Dr. Peter A. Henning und Sünne Eichler vom LEARNTEC-Kongress-Komitee. Wissen steckt heute nicht mehr alleine in Bibliotheken, sondern in einer breiten Palette von Systemen, die von der Datenbank bis zum sozialen Netzwerk reicht und die natürlich auch die moderne digitalisierte Bibliothek mit einbezieht.

"Lernen" ist deshalb heute nicht mehr denkbar ohne diesen digitalen Zugang - der damit von höchster Relevanz für Bildung und Weiterbildung ist. "Digitale Relevanz" ist deshalb nicht etwa ein neues LEARNTEC-Thema. Die internationale Leitmesse für Professionelle Bildung, Lernen und IT hat sich diesem schon immer gewidmet. "Wir haben allerdings in letzter Zeit eine verstärkte öffentliche Diskussion, die unter anderem durch gewisse pointierte Buchveröffentlichungen und Medienauftritte ausgelöst wurde. Wir sahen uns deshalb veranlasst, unseren schon immer bestehenden Themenkreis unter dem ebenso pointierten Stichwort 'Digitale Relevanz' zusammenzufassen", so Henning.

Warum Kritiker wie beispielsweise Professor Dr. Manfred Spitzer nicht auf der LEARNTEC vertreten sind, beantwortet Henning wie folgt: "Es ging auf der LEARNTEC noch niemals um die Auseinandersetzung mit Einzelpersonen oder ihren Aussagen. Diese Auseinandersetzung wird natürlich in der wissenschaftlichen Gemeinschaft längst geführt - und ein Konsens zu Gunsten der pointierten Aussagen von Herrn Spitzer zeichnet sich dabei eben nicht ab. Diese wissenschaftliche Diskussion verfolgen wir aufmerksam, denn sie ist Grundlage des wissenschaftlich orientierten LEARNTEC-Kongresses."

Für viel wichtiger als die tatsächlichen und höchst umstrittenen Einzelaussagen erachtet das LEARNTEC-Kongress-Komitee, warum die schon länger geführte Diskussion gerade jetzt durch pointierte und populistische Medienauftritte stärker wird. Dies sei darauf zurückzuführen, dass in Teilen unserer Gesellschaft eine große Verunsicherung herrsche, wie sich diese Entwicklung auf die Menschen auswirken wird.

"Für Menschen, die sich wenig mit digitalen Medien beschäftigen, ist die rasante Entwicklung ein wenig unheimlich", erklärt Sünne Eichler. "Man sollte diese stärker an die Hand nehmen und die Berührungsängste im Umgang mit neuen Medien abbauen. Hier können Unternehmen bei ihren Mitarbeitern ansetzen, Volkshochschulen bei der Bevölkerung und Schulen bei der Aufklärung der Eltern helfen. Angstmacherei vor der digitalen Welt ist hier wenig hilfreich, denn der Entwicklung hin zur Digitalisierung der Umwelt können wir uns nicht entziehen - aber wir können lernen, positiv und gleichzeitig kritisch damit umzugehen", so Eichler weiter.

Die bestehenden Bedenken wurden bei der Konzeption der diesjährigen LEARNTEC aufgenommen, indem man sich an allen drei LEARNTEC-Tagen auf Messe und Kongress kritisch mit der Auswirkung der digitalen Revolution auf die Gesellschaft auseinandersetzen wird. Die Palette reicht ihr vom Einfluss auf Buchhandel und Bibliotheken bis zur Suchtgefährdung im Computerspiel. Die Kritik an der digitalen Revolution hat im Programm einen festen Platz und wird so zur sinnvollen und kompetenten Integration neuer Technologien in die Gesellschaft beitragen.