Talentierte Experten zertifiziert
Im Seminarraum der Pädagogischen Hochschule Freiburg präsentieren neun Absolventen des Kurses Frühjahr 2005 ihre Projektarbeiten. "Ursprünglich war kein Audio vorgesehen, aber
die Qualität, der finanzielle Aspekt und der Mehrwert haben uns von computergenerierter Sprache überzeugt", sagt Sabine Kutter. Die Projektassistentin aus Dortmund hat zuvor das
Blended Learning Konzept zum Thema Technikentwicklung der Projektgruppe BFS vorgestellt.
Die Komponente des vertonten Lernprogramms "Methoden der ergebnisorientierten Moderation" hat das Publikum überzeugt. In sieben Monaten hat die Gruppe eine didaktisch und pädagogisch fundierte Mischung aus computergestützten Lernprogrammen, Studienbriefen und Präsenzveranstaltungen erarbeitet. Das Konzept ist zunächst auf die Zielgruppe der Ingenieure ausgerichtet und lehrt Strategien für eine anwenderfreundlichere Technikentwicklung.
Herausforderung virtuelle Teamarbeit
Zwölf Monate werden die Teilnehmer an der Weiterbildungseinrichtung der Hochschule Furtwangen zum Experten für neue Lerntechnologien ausgebildet. Es wird ausschließlich selbstgesteuert gelernt und virtuell im Team zusammengearbeitet. "Ein großer Motivationsfaktor waren für mich die gemeinsame Arbeit an Dokumenten im Workspace und
die definitiven Meilensteine in den Statusberichten. Da habe ich dann gemerkt, dass es vorwärts geht", sagt Bruno Pfyl.
"Synchrone Kommunikation, beispielsweise die Chats, waren
für mich persönlich weniger interessant, eigentlich nur soziale Ereignisse", so der Schweizer Oberstufenlehrer.
Kernkompetenzen aus den Bereichen Tele-Tutor-Praxis, Medieninformatik, Mediendidaktik, Medienpädagogik, Bildungsmanagement und Management multimedialer Projekte werden innerhalb eines Jahres über das Learning Management System der teleakademie vermittelt. Des Weiteren müssen Studienleistungen in Form von drei Gruppenaufgaben, mindestens fünf individuellen Aufgaben sowie die Durchführung und
Präsentation einer Projektarbeit von den Absolventen bewältigt werden.
Birte Hölscher, Redaktionsleiterin an der AutoUni von Volkswagen, hat sich ebenfalls im März 2005 für diese
Weiterbildung mit konkreten Vorstellungen eingeschrieben: "Ich wollte fundiertes Wissen und ein emotionales Erleben von eLearning. Die Ausbildungsinhalte erschienen mir nach
ausführlicher Recherche schlüssig". Die Diplom Innenarchitektin mit Master in Erwachsenenbildung erhofft sich zukünftig mehr Autorität in Fachfragen und Vorteile im
Rahmen ihrer beruflichen Karriere.
Praxisbezogene Themen und Trends
Mit Social Software beschäftigten sich Birte Hölscher und Lehrerin Yvonne Büttner in ihrer Projektarbeit. "Fit for Wiki" ist der Titel des professionell entwickelten Lernprogramms.
Kurzweilig und praxisbezogen erlernt der Anwender alles rund um die Arbeit mit Wikis. Die Philosophie, Einsatzmöglichkeiten, Tipps und technische Voraussetzungen -
Literaturhinweise, Links und ein Glossar komplettieren die Lernsoftware. Engagiert erarbeiteten die beiden Expertinnen des Weiteren eine Begleitbroschüre zum WBT und verknüpften lernzielorientiert computergestütztes Lernmaterial mit einem traditionellen Informationsmedium. "Das Know-how konnte ich unmittelbar für meine Arbeit nutzen. Wir haben in der Redaktion ein Wiki aufgesetzt, um eingehende Fehlermeldungen unserer Lernplattform lösungsorientiert zu dokumentieren", erzählt Birte Hölscher.
Das Lernen Spass macht beweist die Gruppe "Beerenlese". "Es gibt Gemüse, dass haben Sie in Ihrem Leben noch nie gesehen", eröffnet Attila Szöcs selbstbewusst die Präsentation.
Um Auszubildende im Einzelhandel online zu unterstützen, konzipierte das vierköpfige Team Lernmodule mit hoher Interaktivität. Mit zahlreichen spielerischen Selbstkontrollaufgaben können die Lernenden ihr Wissen überprüfen - da lässt virtuelles Gemüse schon mal das
Grün hängen, wenn die Frage nach der optimalen Lagerung nicht korrekt beantwortet wird.
Die Infrastruktur für die Bereitstellung der Trainingsunterlagen liefert das open source LMS Moodle. Für Vera Doll, Diplom Maschinenbau-Ingenieurin und Mutter, war die Weiterbildung neben Beruf und Haushalt eine ganz besondere Herausforderung: "Ich wollte mir unbedingt neue Perspektiven eröffnen und in meiner Situation geht das nur über solche
Weiterbildungsmaßnahmen mit flexibler Zeiteinteilung. Zudem kam mir sehr entgegen, dass die Gruppenchats beispielsweise am Abend stattfanden".
Kursleiterin Karen Markowski ist sehr zufrieden. Allen Absolventen konnte mit gutem Gewissen ein Zertifikat ausgehändigt werden. "Die Präsentation der Projektergebnisse hat gezeigt, dass sich die Teilnehmer intensiv mit der Materie auseinandergesetzt haben. Jetzt sollten die neu erworbenen Kenntnisse mit Erfolg in der Praxis umgesetzt werden", wünscht
sich die Diplom Pädagogin.