Internationales Team entwickelt Aufzeichnungsverfahren
Für den Standort Osnabrück besonders erfreulich: Mit Prof. Dr. Karsten Morisse ist auch ein Medienexperte der Fachhochschule maßgeblich am Projekt beteiligt. Im ersten Förderjahr stehen der Universität Osnabrück Mittel in Höhe von ca. 287.000 Euro zur Verfügung, damit stellt sie das stärkste Team der Entwicklergemeinschaft.
Fördermittelgeber sind vorrangig die Mellon Foundation und die HP Stiftung aus den USA, aber auch der eLearning-Verbund der niedersächsischen Hochschulen (ELAN) sowie das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK).
"Dass die Universität Osnabrück in diesem Projekt mit den besten internationalen Hochschulen zusammenarbeiten kann, ist ein großer Erfolg. Dies bestätigt uns darin, dass es richtig war, dass allein das Land seit dem Jahr 2002 mehr als 20 Millionen Euro für eLearning-Aktivitäten und deren Vernetzung an den niedersächsischen Hochschulen bereitgestellt hat", sagte Wissenschaftsminister Lutz Stratmann. "Auf diesem Gebiet gehören wir bundesweit zu den Vorreitern."
Für Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger ist es nicht verwunderlich, dass gerade die Universität Osnabrück, die auch in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich bei der Einwerbung von Landes- und Bundesmitteln zur eLearning Förderung war, nun in diesem Feld international Anerkennung findet: "Wir haben diese Fördermittel gezielt an einem Ort zusammengeführt und durch eigene Ressourcen verstärkt. So ist mit virtUOS eine Forschungs- und Dienstleistungseinrichtung entstanden, die sowohl den Medieneinsatz zur Qualitätsverbesserung im Lehr-Alltag vorantreibt als auch einen Spitzenplatz bei der Weiterentwicklung medienbasierter Lerntechnologien besetzt."
Ziel der über das Internet in virtuellen Arbeitsgruppen kooperierenden Entwickler der Opencast-Community ist die Erstellung einer Software zur automatisierten Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen. Vorhandene Open-Source-Aufzeichnungswerkzeuge, zu denen maßgeblich auch der an der Universität Osnabrück entwickelte "virtPresenter" zählt, sollen nun zu einem einheitlichen System zusammengefügt werden.
"Die Vorteile des neuen Werkzeugs werden vor allem in seiner hohen Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Geschäftsprozesse und technologischen Gegebenheiten verschiedener Hochschulen liegen", erklärt Dr. Andreas Knaden, geschäftsführender Leiter virtUOS. "Der Studierende kann damit die Vorlesung nicht nur im Internet zeitflexibel abrufen, er bekommt die Veranstaltung sogar in verschiedenen Qualitäten und passend für die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Endgeräts angeboten."
Durch die Standardisierung der Technologien ist es in Zukunft auch leichter möglich, Formate zwischen Hochschulen auszutauschen bzw. gemeinsam Plattformen wie iTunes U oder YouTube ohne weiteren Aufwand mit Aufzeichnungen zu versorgen. "Kaum eine Hochschule wird zukünftig auf solche Systeme verzichten wollen", erklärt Markus Ketterl, Leiter des Osnabrücker Open-Cast Entwicklungsteams. "Das zeigen uns bereits heute die stetig steigenden Nutzungszahlen unserer Aufzeichnungssysteme. Die Studenten erwarten Aufzeichnungen in hoher Qualität mehr und mehr als selbstverständlichen Service einer guten Universität."