Open Source Repositorienlösung: edu-sharing | CHECK.point eLearning
Lern- und Wissensinhalte

Open Source Repositorienlösung: edu-sharing

Hagen, September 2009 - Integriertes Lern- und Wissensmanagement ist in vielen Betrieben und Bildungseinrichtungen erfolgreiche Praxis. Die Vernetzung eigener Wissensressourcen mit jenen von Partnern, Verlagen und anderen Inhalte-Anbietern stellt in Zeiten zunehmender informeller, online-unterstützter Lernprozesse eine sinnvolle Weiterentwicklung dar. Das DFG-Leistungszentrum für eLearning CampusContent hat in den letzten Jahren verfügbare Netzwerklösungen analysiert und stellt mit edu-sharing eine Lösung für vernetzte Lern- und Wissensinhalteverwaltung Open Source. In Kürze soll der edu-sharing-Verein gegründet werden.




Viele Lernplattformen haben sich in den letzten Jahren zu Speicherorten nicht nur von Lerninhalten sondern auch von Dokumenten und Wissensinhalten für den Arbeitsalltag entwickelt. Wollen Autoren Inhalte zwischen verschiedenen Plattformen austauschen, müssen sie diese i.d.R. manuell transferieren, was eine Verwaltung von Versionen, Zugriffsrechten oder gar Lizenzen sehr erschwert. Hinzu kommt die Speicherplatzineffizienz, da Inhalte nicht nur je Lernplattform, sondern von einigen Lernplattformen auch je Kurs vorgehalten werden.


Für die plattformunabhängige Speicherung von Inhalten haben sich in den letzten Jahren öffentliche Repositoriennetzwerke (z.B. MERLOT oder Ariadne) entwickelt. Mit Hilfe dieser Systeme können Autoren ihre Inhalte anderen Autoren und Lernenden zur Verfügung stellen. Die aktuell verbreiteten Netzwerke setzen dabei zum großen Teil auf Open Content oder sehr freizügige Lizenzbedingungen.


Auch wenn die Bereitstellung einer Vielzahl freier Inhalte ein positives Ziel ist - sehen die Wissenschaftler des DFG-Leistungszentrums für eLearning CampusContent die fehlende Unterstützung geschützterer Zusammenarbeitsformen zwischen Autoren und alternativer Lizenzmechanismen als primäre Ursache für die begrenzte Nutzung verfügbarer Netzwerke.

Der Bedarf, Lern- und Wissensinhalte oder ganze Kurse zwischen Plattformen auszutauschen wächst. Allerdings sind aktuelle Arbeitsabläufe für die Wiederverwendung von Inhalten aufwendig. Sollen nicht-öffentliche Inhalte aus einem Repositoriennetzwerk in einer Lernplattform verwendet werden, sind diese entweder manuell zwischen den Systemen zu transferieren oder den Kursteilnehmer ist ein Zugang zum Repositorium einzurichten.


Wird mit Verlinkung zum Repositorium gearbeitet, greifen für eLearning-Inhalte wie SCORM oder QTI-Tests die Learnertracking-Funktionen des LMS nicht mehr. Der Transfer ganzer Kurse zwischen Lernplattformen unterschiedlicher Hersteller ist fast immer mit Nachbearbeitungsaufwand verbunden, da kein adäquates Austauschformat für Kursumgebungen und Lernpfade verfügbar und verbreitet ist.


Zusätzlich befinden sich in älteren Inhaltesammlungen überholte, mit heutigen Browsern oder PC-Systemen nicht mehr abspielbare Medienformate, d.h. es fehlen in Repositorien integrierte Konvertierungs- und Abspielservices.

Nach einer Analyse der Schwächen bisheriger Lösungen und Netzwerke und der Erfasung von Anforderungen aus dem Hochschul-, Schul- und Weiterbildungsbereich stellt CampusContent in den nächsten Wochen die vernetzte Repositorienlösung "edu-sharing" Open Source.


Für das verbreitete Dokumentenmanagement-System Alfresco wurden verschiedene Services implementiert, welche die o.g. Probleme bisheriger Systeme lösen:

  • Schnittstellen- und Sicherheitsservices

    Lernplattformen werden als vertrauenswürdige Systeme mit ihrem Heimatrepositorium verbunden, Lerninhalte können in LMS-Kursen verlinkt werden, ohne dass den Kursteilnehmer Zugang zum Repositorium eingerichtet werden muss.
  • Abspiel- und Konvertierungsservices

    Inhalte werden vom Repositorium abgespielt und ggf. in abspielbare Formate gewandelt.
  • Trackingservice

    Das Abspielen von Lerninhalten kann auf Wunsch vom Repositorium verfolgt werden. Die Trackingdaten werden an die Lernplattform zurückgegeben. Für Lernplattformen, welche über kein leistungsfähiges Tracking verfügen, wird künftig noch ein Auswertungsservice bereitgestellt.
  • Zugriffsrechte-Verwaltungsservice

    Autoren haben die Möglichkeit, weitere Nutzer zu Inhalten oder Ordnern einladen. Organisationen können Zugriffsrechte auf verschiedene Repositorienbereiche detailliert steuern.
  • Lizenzverwaltungsservice

    Autoren können ihre Inhalte als Open Content zur Verfügung stellen (z.B. nur für Forschung und Lehre) und beliebige weitere kommerzielle Lizenzen definieren.

Aktuell befindet sich edu-sharing im Testbetrieb zwischen den Pilotpartnern. Im Herbst wird
CampusContent sich den Anwendern als gemeinnütziger Verein edu-sharing öffnen und die entwickelten Technologien und Methoden öffentlich zur Verfügung stellen.