SRH tut historischen Schritt
Was bedeutet die Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat für die Fernfachhochschule Riedlingen?
Prof. Dr. Julia Sander: Diese Akkreditierung hat zwei Aspekte. Formal betrachtet stellen alle Hochschulen in Europa derzeit ihre Studiengänge nach den Vorgaben von Bologna um. In unserem Fall muss das Wissenschaftsministerium in Baden-Württemberg diese Studiengänge genehmigen. Dann erfolgt die Akkreditierung durch Wissenschaftsrat. Somit haben wir einen maßgeblichen Prozess frühzeitig durchlaufen und es ist uns gelungen, die erste Fernfachhochschule zu sein, die es geschafft hat. Das ist besonders erfreulich, da uns aufgrund der Tatsache, dass unsere Studiengänge berufsbegleitend absolviert werden, immer noch ein gewisser Sonderstatus zugewiesen wird. Somit bedeutet die Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat auch eine Anerkennung als Institution.
Welche Auswirkungen hat das für die Studierenden?
Prof. Dr. Julia Sander: Es hat in sofern Auswirkungen, dass es dem beruflichen Erfolg unserer Absolventen zugute kommt und einen Imagegewinn darstellt.
Das war ja keine einfache Sache. Eineinhalb Jahre harte Arbeit gingen dem voraus. Wir hatten einen ausführlichsten Fragenkatalog zu beantworten, 50 Seiten Bericht zu erstellen, der zusätzlich in seinen Inhalten zu belegen war, dann der 2 tägige Besuch vor Ort. Die 13 Delegierten des Wissenschaftsrates wollten unsere Studierenden treffen, die ja berufstätig sind. Auch die freiberuflichen Lehrbeauftragten galt es zu organisieren.
Welche Zukunftspläne gibt es in Riedlingen?
Prof. Dr. Julia Sander: Ab dem Sommersemester 2006 wird es an der Fernfachhochschule Riedlingen nur noch Bachelor- und Master-Studiengänge geben.
Für unsere Studierenden ändert sich dabei nicht viel. Das Praxissemester wird sich anders gestalten, weil unsere Teilnehmer ja berufstätig sind. Aber die Verkürzung auf sechs Semester wird sie weniger hart treffen, da sie permanent in der Praxis stehen. Reine Schulabsolventen werden sich da sehr viel schwerer tun.
Für unsere Teilnehmer wird sich das eher positiv auswirken. Denn trotz gestraffter Inhalte und kürzerer Praxisphasen können wir garantieren, dass unsere künftigen Bachelor-Absolventen das gleiche mitbringen wie die bisher Diplomierten. Denn die Verzahnung von Theorie und Praxis war ja schon immer Element unserer Ausbildung. Unsere nächste Kernaufgabe heißt nun: Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit.