Podcasts bei der Studiengemeinschaft Darmstadt | CHECK.point eLearning
Mit den Ohren lernen

Podcasts bei der Studiengemeinschaft Darmstadt

Darmstadt, Juni 2007 - Die Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) ergänzt das Repertoire der Vermittlung ihres Fernstudienangebots um ein weiteres Medium: Podcasts. Dr. Okke Schlüter, Pädagogischer Direktor und Mitglied der Geschäftsführung der SGD erklärt CHECK.point eLearning, welchen zusätzlichen Nutzen er sich davon für die Teilnehmer der SGD-Lehrgänge verspricht. In seinen Augen entscheidet das didaktische Potenzial über den Einsatz eines Mediums.




Fernlehre verbindet man gemeinhin mit gedruckten Studienbriefen, die regelmäßig ins Haus flattern. Die SGD setzt seit November 2006 auch Podcasts im Distance Learning ein. Was sind die Beweggründe dafür?


Dr. Okke Schlüter: Die SGD setzt bereits seit langem mehr Medien ein als nur gedrucktes Lernmaterial. Neben Audio und CBT/WBT gehört dazu seit 2000 auch unser Online-Campus waveLearn®, in den das Lernen mit diesen Medien eingebettet ist. Insofern sind Podcasts ein weiteres Medium, das wir integrieren.


Der Verbreitungsgrad bzw. die Zugänglichkeit ist für die Integration eines Mediums in den Lernprozess wichtig, entscheidend ist für uns aber das didaktische Potenzial. Anders als Audio-Elemente in einem CBT/WBT bieten Podcasts durch ihre Konzentration auf den einen Sinneskanal zusätzliche Möglichkeiten der Ansprache.

In welcher Form sind die Podcasts in Ihr Angebot integriert?


Dr. Okke Schlüter: Unsere Podcasts stellen eine optionale Lerneinheit zum Thema -žWie erstelle ich Podcasts-œ dar, die mit verschiedenen Lehrgängen kombinierbar ist. Wie in unseren Lehrgängen üblich, stehen die Lernmedien nicht isoliert. Auch zu unseren Podcasts gibt es begleitende Print-Materialien und spezielle Foren auf unserem Online-Campus, so dass letztlich eine neuartige, eigenständige Lerneinheit entsteht.


Darüber hinaus stellen wir auf unserer Website kostenlos Podcasts rund um Themen aus der Berufswelt zur Verfügung. Diese Serie wird in regelmäßigen Abständen erweitert.

Für welche Zielgruppen sind die Podcasts gedacht?


Dr. Okke Schlüter: Generell richten sich die Podcasts an alle unsere Teilnehmer, die das Thema interessiert. Unter den verschiedenen Lernertypen werden auditive Lerner sicher am stärksten darauf ansprechen, thematisch erwarten wir aus den Web- und Online-Lehrgangsthemen den stärksten Zuspruch. Ob die Nutzer wirklich jünger als der Durchschnitt sind, bleibt abzuwarten - schließlich kann man die Podcasts auch an jedem PC anhören.

Wer nutzt Ihre Podcasts: Können Sie schon Aussagen zur tatsächlichen Nutzung der Podcasts und zur Resonanz bei den Teilnehmern machen?


Dr. Okke Schlüter: Bis jetzt können wir nur die ersten Eindrücke wiedergeben. So ist die Podcast-Lerneinheit mittlerweile 80 Mal abgerufen worden. Unter den Nutzern sind etwas mehr Frauen als Männer, vom Alter her dominiert ganz klar die Gruppe der 31- bis 50-Jährigen. Die Teilnehmer stammen aus völlig unterschiedlichen Lehrgängen, nicht nur aus dem Web-Umfeld. Es gibt auch die ersten von Teilnehmern selbstproduzierten Podcasts.

Inzwischen besitzt fast jeder Jugendliche einen MP3-Player. Eine gute Voraussetzung für Podcasts, sollte man meinen. Allerdings nutzen 94 Prozent der 12- bis 19-Jährigen diesen nur für Musikdateien und lediglich sechs Prozent auch für Wort-Inhalte. Wird sich das Ihrer Meinung nach ändern?


Dr. Okke Schlüter: Die Vertrautheit mit einem Medium ist eine der Voraussetzungen dafür, dass es erfolgreich als Lernmedium eingesetzt werden kann. Umgekehrt sind manche Lernmedien an der mangelnden Vertrautheit und Akzeptanz gescheitert. Insofern stehen die Chancen für Podcasts als Lernmedium bei den Jugendlichen gut. Dass sie dabei bislang vor allem Musik hören hat nichts zu sagen - es spielt in den Lernprozessen dieser Gruppe offensichtlich noch keine Rolle. Ob sich das ändert, hängt vor allem - wir haben das am Anfang der E-Learning-Euphorie gesehen - davon ab, ob Podcasts (didaktisch) sinnvoll eingesetzt bzw. eingebettet werden und nicht nur um ihrer selbst willen.

Wenn wir einen Blick in die Kristallkugel werfen: Wie sieht Distance Learning bei der SGD in fünf Jahren aus?


Dr. Okke Schlüter: Auf dem Weg ins Büro lesen Sie per Smartphone im Blog zur Fallstudie, die Sie mit Ihrer Lerngruppe bearbeitet haben. Morgen Abend werden Sie die gemeinsam erarbeitete Lösung dem Tutor in einer Virtual Classroom-Session vorstellen, an der Sie wegen einer Dienstreise diesmal vom Hotelzimmer aus teilnehmen. Dem Prüfungsvorbereitungsseminar im nächsten Monat sehen Sie gelassen entgegen, da Sie mit den Überblicks-Podcasts den Stoff bequem wiederholen konnten.

Übrigens, warum eigentlich noch fünf Jahre warten? Bei der SGD ist das in einigen Lehrgängen bald schon Realität.