Das eLearning-Zertifikat für Lehrende von medadigitale | CHECK.point eLearning
Kompetenz erweitern

Das eLearning-Zertifikat für Lehrende von medadigitale

Hamburg, November 2008 - Claudia Bremer ist Referentin im Kompetenzzentrum neue Medien in der Lehre an der Goethe-Universität Frankfurt. Im Rahmen der Campus Innovation spricht sie am 20. November im Track eLearning zum Thema "Medienkompetenz - Mit Lehrenden und Studierenden ins Zeitalter des Web 2.0". Für das Multimediakontor Hamburg verriet sie vorab einige Einzelheiten ihres Beitrags.




Frau Bremer, als Ergebnis Ihres Projekts megadigitale haben Sie ein eLearning-Zertifikat für Lehrende und ein Medienkompetenzzertifikat für Studierende erarbeitet. Wie, wann und wo kommt beides jetzt zum Einsatz?


Claudia Bremer: Das eLearning-Zertifikat für Lehrende kann an der Universität durch den Besuch der eLearning-Workshopreihe erworben werden. Es richtet ist sich an Lehrende der Universität Frankfurt, Lehrende anderer Hessischer Hochschulen, Lehrerinnen und Lehrer und alle an eLearning Interessierte, ist also ein offenes Angebot über die Hochschule hinaus.


Die Teilnehmenden, die bestimmte Pflicht- und zwei Wahlmodule besuchen und ein eigenes eLearning-Konzept erarbeiten und vorstellen, können das Zertifikat erwerben. Neben den sieben Pflichtveranstaltungen bieten wir 20 Wahlveranstaltungen an, die vom Einsatz von Wikis in der Lehre bis über die Anleitung zur Medienproduktion reichen. Wir unterscheiden hier die Themenbereiche Methoden und Medienproduktion, so dass Teilnehmende sich Schwerpunkte setzen können.


Die Workshopreihe ist ein wichtiges Marketing- und Qualifizierungsinstrument für eLearning an unserer Hochschule geworden: hier kommen wir mit den potentiell Interessierten in Kontakt. Zusammen mit dem eLearning-Förderfonds und unseren Support-, Infrastruktur- und Beratungsangeboten interagiert sie in einem Instrumentenmix zur Verbreitung von eLearning in der Lehre.


Zur Zeit ist die Reihe so ausgebucht, dass wir die Pflichtmodule für das Zertifikat doppeln mussten. Das Zertifikat bietet dabei einen wichtigen Anreiz gerade für junge Lehrende, die Reihe abzuschließen. Viele besuchen jedoch danach in Folgesemestern auch weitere Wahlmodule, die alle frei jenseits des Zertifikates buchbar sind. So erreichen wir auch viele Externe und Lehrende anderer Hochschulen und LehrerInnen.


Welchen Einfluss haben solche Zertifikatentwicklungen auch z.B. in Bezug auf Deputatsgestaltungen und Fragen der Studiengebühren - anders gefragt, welchen Anreiz bieten die Zertifikate?

Claudia Bremer: Die Zertifikate haben vor allem einen großen Anreiz auf die Teilnehmenden. Heißt, die Lehrenden, die das eLearning-Zertifikat erwerben, sind vor allem daran interessiert, ihre Kompetenzen zu erweitern, um ihre Lehre interessanter und besser zu machen und natürlich auch, um ihre Bewerbungschancen zu erhöhen, im Sinne: das persönliche Profil oder Portfolio zu stärken. Ebenso die Studierenden: sie wollen ihre Bewerbungschancen an Schulen erhöhen, wenn diese die LehrerInnen selbst auswählen und ihre Methodenkompetenz erweitern.

Direkte Auswirkungen auf das Deputat sehe ich nur bei Lehrenden, die durch eLearning Präsenzlehre ersetzen. Hier gab es bisher keine Probleme an der Goethe-Universität, die Lösungen sind eher jeweils im Fachbereich geregelt und akzeptiert.

Die kurzzeitige Einführung der Studiengebühren in Hessen hatte anfangs Mittel für das Lehramtszertifikat erhöht, die jetzt durch den Länderausgleich bereitstehen. Ich denke, durch die Einführung der Studiengebühren ist das Bewusstsein für Qualität in der Lehre bei den Studierenden und Lehrenden gewachsen, was beide Zertifikate beflügelt. Ersteres, weil Lehrende hier eine Chance sehen, ihre Lehre zu verbessern. Zweiteres, weil Studierende hier eine Mehrleistung der Hochschule erhalten, die sie in ihr eigenes Profil einbringen können.

Welche Qualifikationsaussage wird mit den Zertifikaten verbunden?

Claudia Bremer: Mit dem Zertifikaten wird vor allem auf die Qualität in der Lehre Fokus gelegt: in der Schule wie in der Hochschule. Es wird ein Bewusstsein geschaffen, dass es Methodenkompetenzen braucht, um Lehre zu verbessern und dass Technik nicht alles ist. Daher wird auch der Schwerpunkt in beiden Ansätzen auf die didaktischen Aspekte gelegt. Dabei bieten die Zertifikate einen Anreiz, bestimmte Kompetenzen zu erwerben und zu kombinieren.