Erfolgreiches eLearning-Gesamtkonzept der Charité
Erreicht wird dieser Erfolg durch ein umfassendes eLearning-Gesamtkonzept, das durch das Prodekanat für Studium und Lehre unter Einbeziehung der Ausbildungsgremien erarbeitet wurde. Die Umsetzung stellt die Fakultät vor neue organisatorische und strategische Herausforderungen und wäre ohne das Implementierungsprojekt ELWIS-MED kaum zu realisieren, so Prof. Dr. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre und Initiator der Innovationsstrategie eLearning.
Das Akronym ELWIS-MED steht für eLearning-Wissensvermittlung in der Medizin und wird im Rahmen des Programms "eLearning-Dienste für die Wissenschaft" mit einem Volumen von 1,25 Mio. Euro für einen Zeitraum von drei Jahren durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Förderung der Kompetenzentwicklung von Lehrenden
Im Fokus des Projektes steht die Kompetenzentwicklung von Lehrenden für eLearning. Dazu wurden strategie- und prozessorientiert Support- und Servicestrukturen und flankierende Maßnahmenpakete etabliert und in das Fakultätskonzept eingebettet.
Diese umfassen alltagstaugliche Beratungs-, Schulungs- und Coachingangebote durch Multiplikatoren, so genannte eTrainer und zahlreiche Anreizinstrumente, wie die leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) für eLearning und interne Förderprogramme. Koordiniert werden diese Aktivitäten durch den zentralen Arbeitsbereich eLearning, der im Prodekanat für Studium und Lehre eingerichtet wurde.
Die eLearning-Kurse: vielfältig und innovativ
Das Angebot an präsenzbegleitenden eLearning-Kursen ist groß: 400 Kurse sind im Einsatz, die meisten im Studiengang Humanmedizin. Die neuen Lehr- und Lernangebote umfassen zumeist Veranstaltungsmaterialien, virtuelle Patienten, die den Live-Unterricht ergänzen, Simulationsvideos ärztlicher Untersuchungstechniken, Self Assessments Online, Podcast Vorlesungen, Einführungsmodule für Studienanfänger und Erasmusstudierende und Blended Learning gestützte Fort- und Weiterbildungskurse für Ärztinnen und Ärzte und das Pflegepersonal. Der fakultätsweite Einsatz von Web 2.0 Technologien startet im Wintersemester 2007/08.
Exzellenz und Maßgeblichkeit auch im Bereich des eLearning
Der gesamte Implementierungsprozess wird durch ein mehrstufiges Qualitätssicherungskonzept begleitet. Einen Hintergrund bildet dabei das Qualitätsmanagementsystem DIN PAS 1032-1 bzw. ISO 19796-1. Die Charité setzt diesen Qualitätsstandard nicht nur mit Erfolg in der Praxis um, sondern beteiligt sich in der gemeinsamen Arbeitsgruppe "Qualitätssicherung" des Deutschen Instituts für Normung und der Qualitätsinitiative eLearning Deutschland auch aktiv an dessen Weiterentwicklung.
Als erste medizinische Fakultät führt die Charité - Universitätsmedizin Berlin mit dem "Qualitätssiegel eLearning Charité" ein flächendeckendes Instrument zur Qualitätsentwicklung von eLearning-Angeboten ein. Dieses wird das hohe Niveau der Charité im Bereich des eLearning repräsentieren und einen Referenzstandard für medizinische eLearning-Angebote schaffen.
Damit soll der kooperative Austausch von elektronischen Lerninhalten mit anderen Hochschulen und Institutionen der Aus-, Fort- und Weiterbildung unterstützt werden. Als Koordinationsinstrument zur systematischen Umsetzung der Gesamtstrategie und für nachhaltiges eLearning in allen wissenschaftlich-klinischen Einrichtungen dient die eLearning Blanced Scorecard (BSC). Die Pilotierung erfolgt gegenwärtig in drei Fachdisziplinen.
Blended Learning in der Fort- und Weiterbildung
Neue Impulse setzt die Charité auch im Bereich der Fort- und Weiterbildung. Im September 2007 startet die Charité eine Qualifizierungsoffensive für Führungskräfte und Ärzte und Ärztinnen in der Weiterbildung, die im Blended Learning Verfahren durchgeführt wird.
Gefördert wird das Programm durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) Berlin. Unter dem Motto "Engagement stärken - Kompetenzen erweitern - Innovationen umsetzen" haben die Weiterbildungsmaßnahmen zum Ziel, berufsübergreifende Zusatzqualifikationen in den Kompetenzfeldern "Organisation und Management", "IT-Informations- und Wissensmanagement im Gesundheitswesen" und "Hochschuldidaktik Medizin" zu vermitteln.