Von Bildungsmanagern wird zunehmend erwartet, dass sie an der Gestaltung dieser Veränderungsprozesse mitwirken. Zur erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgabe sind jedoch zahlreiche kulturelle Herausforderungen zu berücksichtigen. Bestehende Lehr- und Lerngewohnheiten beruhen auf jahrelangen Erfahrungen der Organisationsmitglieder und sind daher nur schwer kurzfristig zu verändern. Das traditionelle Selbstverständnis von Lehrenden und Trainern als Experte lässt sich nicht einfach durch eine neue Rollenbeschreibung anpassen. Auch die politische Dimension in Veränderungsprozessen, in denen Strukturveränderungen auch Machtveränderungen bedeuten, wird von den Gestaltern der Veränderungsprozesse oft unterschätzt.


Im Rahmen des SCIL Fellowship Programms entwickelte SCIL gemeinsam mit Prof. Albert Angehrn (INSEAD) eine multimediale Simulation, welche die Gestaltung und Dynamik von Veränderungsprozessen in Bildungsorganisationen adressiert. Das Spielszenario versetzt die Teilnehmer der Simulation in die Rolle eines Change Agents einer Hochschule. Spielaufgabe ist die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems an einer Fakultät, deren Mitglieder der Innovation skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Die Spieler sind aufgefordert zunächst eine Implementierungsstrategie zu entwickeln, die sie dann mit Hilfe einer Vielzahl an Interventionen umzusetzen können. Dabei werden die Spieler mit verschiedenen Formen von Widerständen und unvorhergesehenen Ereignissen konfrontiert.


Die Teilnehmer des 2. SCIL-Kongress haben die Möglichkeit, EduChallenge am SCIL-Stand auf der begleitenden Ausstellung kennen zu lernen.


Die Gestaltung von Veränderungsprozessen in Bildungsorganisationen bildet auch einen thematischen Schwerpunkt auf dem 2. SCIL-Kongress im Rahmen des Workshops "Leading Change Processes" am 11. Oktober. Als Referenten aus dem akademischen und unternehmerischen Bereich beleuchten Prof. Hans Roosendaal (University of Twente) und Mario Vaupel (Ergo Management Akademie) aktuelle Entwicklungen aus der Theorie- und Praxisperspektive. Moderiert wird der Workshop von Albert Angehrn (INSEAD).