Royal College of Music: Ausbildung ohne Grenzen
Das Royal College of Music ist ein Konservatorium, das 1882 per königlichem Erlass in London errichtet wurde. Studenten vom Erstsemester bis zum Doktoranten werden in allen Bereichen klassischer westlicher Musik ausgebildet, von der Darbietung über Theorie und Geschichte bis hin zum Dirigieren und Komponieren. Das College ist ein Forschungszentrum für Musikwissenschaft, Aufführungspraxis und Musik-Psychologie. Es steht in engem Austausch mit zahlreichen anderen Colleges weltweit, beispielsweise in Sidney, Singapur, den USA und Europa.
Das Royal College of Music setzte 2003 erstmals Video Collaboration Technologien ein - zunächst hauptsächlich, um Studenten in den USA und anderen Ländern an den Meisterklassen teilhaben zu lassen. Matt Parkin, Head of Studios des Royal College of Music, meint: "Die Polycom Video-Lösungen eignen sich mehr als alle anderen für die Fernlehre, insbesondere im Bereich Musik – dank bahnbrechender Technologien wie Music Mode."
Die tägliche Nutzung von Video für die Übertragung von Meisterklassen oder Vorspielen und Vorsingen ist für die Studenten längst selbstverständlich und sie haben sich daher entschieden, mit dem Projekt "The Infinite Bridge" den nächsten Schritt zu gehen. "The Infinite Bridge" ist eine Theater-Show, in der die Geschichte des träumenden Mädchens Talia erzählt wird – mit visueller Poesie und speziell komponierter Musik und Choreographie in Kombination mit modernster Technologie. Das Stück basiert auf dem Original des preisgekrönten Autors Peter Cox.
Die Idee für The Infinite Bridge stammt von zwei Master-Studenten des College, die gemeinsam neue Formen der Aufführung und des Geschichten-Erzählens entdecken wollten. Ihre Idee: Musiker und Tänzer sollten mittels digitaler Technologien auf der Bühne miteinander "kommunizieren" und dem Zuschauer so eine Geschichte auf verschiedenen Ebenen erzählen. Mit dieser bahnbrechenden, multi-disziplinären Inszenierung wollten sie physikalische Grenzen überwinden und über die gängigen Vorstellungen von Theateraufführungen, Live-Performances und schauspielerischem Können hinausgehen.
Während der Show wurden in vier Video-Streams Künstler aus verschiedenen Städten in Europa mithilfe der Polycom Video Collaboratio-Lösungen verbunden, darunter Tänzer im MACBA (Museum of Contemporary Art of Barcelona), Musiker der Sibelius Academy (SibA) in Helsinki, die traditionelle finnische Instrumente spielen, sowie einen Blechbläser an der Royal Danish Academy of Music (Kopenhagen).
Sie alle interagierten mit den Darstellern und der Kulisse auf der Bühne und wurden dabei von einem Live-Orchester des Royal College of Music in London begleitet. Die gesamte Vorbereitungszeit betrug nur sechs Monate und es gab lediglich dreimal die Gelegenheit für eine komplette Probe. Daher war der Einsatz von Video essentiell – nicht nur für die Vorbereitung, sondern auch während der Show selbst.
"Wir wollten den Einsatz von Technologie in unserer Aufführung riskieren – schließlich sind wir ein College und offen für Experimente. Die Qualität während der Aufführung war ausgezeichnet, die Übertragung nahtlos und die Darbietung ein großer Erfolg. Die nordischen Instrumente, deren Klang per Music Mode über den Polycom Link übertragen wurde, haben eine ganz spezielle, eingängige Komponente hineingebracht. Das wäre mit anderen Technologien nicht möglich gewesen", sagt Matt Parkin, RCM.
"Das Royal College of Music arbeitet an sehr spannenden Projekten genau an der Grenze zwischen traditioneller Musik und Collboration Technologie", sagt Jeff Rodman, einer der Gründer von Polycom. "Wir freuen uns sehr, dass wir bei Initiativen wie dieser mitarbeiten und dabei die Richtung vorgeben können, wie sich Musik-Technologien in Zukunft weiter entwickeln. Wir definieren die Grenzen von Unterricht und Zusammenarbeit neu und sehen so, wie Musikunterricht in der Zukunft wahrscheinlich aussieht."