Online-Assessments für Wirtschaftsinformatiker
"Früher haben wir papierbasierte Prüfungen durchgeführt, auch Zwischenprüfungen", erklärt Christoph Martin, der für die Betreuung von Questionmark zuständig ist, "die Tests mussten aufwändig von den Dozenten korrigiert werden." WISS wollte seinen Studierenden die Möglichkeit geben, Prüfungen einfacher und schneller zu absolvieren. Die Lösung lag im Online-Assessment, das in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wird: Einstufungstests ermitteln den Kenntnisstand der Bewerber, Zwischenprüfungen decken Wissenslücken der Studierenden auf, und Umfragen werden von Professoren für interne Zwecke genutzt.
An Questionmark schätzt Martin vor allem die einfache Bedienung und Benutzerverwaltung, die es auch technisch weniger geschulten Mitarbeitern ermöglicht, Prüfungen schnell und unkompliziert zu erfassen und zu verteilen. "Dadurch können wir sogar mehrere Prüfungen pro Tag durchführen", so Martin. Auch die Stabilität des Systems und die Datensicherheit sind für Martin wichtige Vorteile.
Das dreijährige, berufsbegleitende Studium zum Wirtschaftsinformatiker HF ist recht breit gefächert - es beinhaltet IT und Technik sowie Betriebswirtschaftslehre, Management, Organisation, Service und Risk Management sowie Softskills und Fremdsprachen. Das Englisch-Assessment für die Einstufung besteht hauptsächlich aus Single-Choice-Fragen, Freitextfeldern und einem kleinen Aufsatz.
Auch in anderen Bereichen werden Freitextfelder verwendet: Im Einstufungstest Mathematik müssen die Teilnehmer errechnen, in welcher Zeit ein Behälter durch unterschiedlich große Rohre mit Wasser gefüllt wird. Der Lückentext soll verhindern, dass die Kandidaten raten. "Zudem wollen wir die Fragenarten variieren", sagt Martin. Für Fragen aus der Buchhaltung oder Anwenderprogrammen arbeitet das WISS vorwiegend mit Single-Choice-Optionen.
Der Vorteil dieser Frageform: "Aus Online- und TV-Quizsendungen ist diese Frageform jedem Teilnehmer hinreichend bekannt", erklärt Martin, Ab und zu steht auch Drag-and-drop zur Wahl, aber diese Frageform setzt das WISS mit Bedacht ein: "Das sieht einfach aus, wird aber nicht auf Anhieb von allen verstanden."
Die Formulierung der Fragen obliegt den Fachverantwortlichen - also den mediendidaktisch geschulten Dozenten. Sie bereiten die Prüfungen inhaltlich vor und entscheiden zusammen mit ihren Kollegen aus dem Produktmanagement, welche multimedialen Inhalte und Elemente aufgenommen werden. All das verarbeitet der Administrator in online-taugliche Fragen. Zwei weitere Mitarbeiter setzen die Prüfungen auf und teilen sie zu. Zurzeit stehen rund 100 Tests online, weitere 100 werden zurzeit verfasst oder verändert. "Oft müssen nur einzelne Teile aktualisiert werden", so Martin, "die Fragestellungen kann man leicht und schnell anpassen, damit niemand die Ergebnisse aus den vorherigen Semestern nutzen kann."
Eine ehrliche Selbsteinschätzung zahlt sich im Studienverlauf aus
Studienbewerber werden bei schlechten Ergebnissen bei den Einstufungstests aber nicht abgewiesen: "Das Assessment dient nur dazu, eine Standortbestimmung der Qualifikationen vorzunehmen", betont Martin. Wenn die Teilnehmer das notwendige Wissen nicht haben, können sie entsprechende Vorseminare belegen.
"Wenn diese Tests ein Kriterium für die Aufnahme wären, müsste man sie unter Aufsicht durchführen." Martin geht trotzdem davon aus, dass die Kandidaten ehrlich zu sich und den Dozenten sind: "Wer betrügt, schadet nur sich selbst, den spätestens ab dem dritten Semester bekommt er Probleme mit dem Stoff und somit auch schlechte Noten."
Die Zwischenprüfungen werden natürlich überwacht, das heißt: Die Studierenden geben ihre Antworten online ein, sitzen aber im Klassenzimmer. Als Ergänzung zur Testsoftware bietet Questionmark einen Secure Browser an. "Da aber viele Schüler mit ihrem eigenen Notebook kommen, lässt sich das nur schwer für alle einrichten", so Martin, "vor allem wenn jemand mit dem MAC kommt oder auf einem Geschäftsnotebook keine Administratorenrechte hat." In der Prüfung gilt daher: kein Zugang zum Internet.
Dass die Ergebnisse bei Zwischenprüfungen so schnell vorliegen, wird von den Studierenden sehr geschätzt. Auch für den Lernerfolg ist das sofortige Feedback über die Leistungen von Vorteil. "Wenn man zwei bis drei Wochen warten muss, ist die Prüfung schon wieder so weit weg, dass sich kaum noch jemand dafür interessiert. Der Bezug zur Prüfung ist nicht mehr da", hat Martin beobachtet. Zudem lasse sich die Zeit, die die Dozenten früher für ihre Korrekturen brauchten, sinnvoll nutzen, denn die Studierenden können sofort beginnen, an ihren Wissenslücken zu arbeiten.
Dazu können sie unter anderem einen virtuellen Lernraum nutzen, der als Plattform für die Kommunikation, Kooperation und den Austausch der Studierenden untereinander sowie für die Kommunikation zwischen Studierenden, Dozenten und dem WISS dient. "Die Teilnehmer tauschen sich im elektronischen Klassenzimmer der WISS aus und arbeiten gemeinsam an Dokumenten. So hat man jederzeit Einsicht in erteilte Aufträge oder bevorstehende Termine", erläutert Martin.
Doch nicht alle Prüfungen lassen sich mit Questionmark durchführen, denn für ergänzende Zertifikate wird das Wissen von den Anbietern selbst abgeprüft. Dazu gehören zum Beispiel Lehrgänge zum Microsoft Certified Systems Administrator (MCSA), Technology Specialist (MCTS) und IT Professional (MCITP), aber auch das Schweizerische Informatik-Zertifikat (SIZ), der Europäische Computerführerschein (ECDL) sowie Zertifikate der International Project Management Association (IPMA) und des herstellerneutralen Anbieters CompTIA.
Verlässliche Daten für eine höhere Studienqualität
Die Ergebnisse aus den Questionmark-Tests fließen als Note in die Studienleistungen ein, die Fachabschlussprüfungen sind und bleiben jedoch Papierprüfungen, "denn dort gibt es viel zu schreiben und zu zeichnen", begründet Martin, "das lässt sich mit Questionmark noch nicht darstellen. In diesen Prüfungen muss man das Wissen aus den Studenten aktiv herausholen."
Die Ergebnisse aus Zwischenprüfungen lassen sich zu Statistiken zusammenfassen: "Dadurch erhalten wir verlässliche Daten über die persönlichen Leistungen Einzelner sowie den Klassendurchschnitt", erklärt Martin, "wenn hier extreme Differenzen auftreten, schauen wir uns die Situation genauer an." Sollte eine Frage schlecht formuliert sein, bekommt er schnell ein Feedback von den Teilnehmern und kann sich mit den Dozenten beraten.
Dem Tool selbst geben die Studierenden nur gute Noten. Auch Martin bestätigt: "Bei der Einführung und dem Betrieb der Software haben wir ausschließlich gute Erfahrungen gemacht." Allerdings stellt sich der Erfolg nicht von allein ein. Martin gibt potenziellen Questionmark-Kunden ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg: "Man sollte die Fragen abwechslungsreich gestalten und das gesamte Spektrum der technischen Möglichkeiten nutzen - also Audio, Video, Grafiken und Simulationen einbinden. Außerdem muss man die Gruppen sauber definieren, da bietet sich der jeweilige Klassenverband an, und natürlich muss man die Mitarbeiter gut schulen."