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MedUni Graz

Kontinuierliche Entwicklung mit join2learn

Graz, Oktober 2009 - Im Zuge einer Studienreform, die mit der Einführung neuer Studienpläne im Wintersemester 2002/2003 für die Curricula für Human- und Zahnmedizin an der Medizinischen Universität Graz verbunden war, entstand dort ein Lerninformationssystem, der Virtuelle Medizinische Campus (VMC) Graz. Die NexxaCon IT-Consulting GmbH entwickelte das System join2learn, das über die Jahre ausreifte, und mittlerweile von der MedUni Graz auch anderen Universitäten zur Verfügung gestellt wird.




"Was brauchen die Studierenden?" Von dieser Frage ließ sich das Team um Rektor Prof. Dr. Josef Smolle leiten, als es begann über das Lerninformationssystem nachzudenken. "Angehende Mediziner brauchen maßgeschneidert das, was ihnen hilft, ihre Prüfungen zu bestehen", lautete die Antwort. So entstand ein integratives Lehr- & Lernsystem auf der Basis elektronischer Medien, das Studierenden das Lernen im neuen Curriculum erleichtert und gleichzeitig das Erkennen von Zusammenhängen fördert. Daneben unterstützt es die zeitliche Vereinbarkeit von Lehre und Patientenversorgung und dient den Lehrenden als fächerübergreifende Orientierungshilfe.

Bereits in den Anfängen legte das Projektteam großen Wert auf eine strikte Kongruenz zwischen Präsenzlehre und den bereitgestellten elektronischen Lernobjekten. "Schon vor Inbetriebnahme des Systems haben wir in den Kliniken vorhandenes Material gesammelt," erinnert sich Rektor Smolle. Dabei handelte es sich in der ersten Stufe vor allem um Powerpoint-Präsentationen und PDFs.

Join2learn stellte dann Autorentools in Form eines Online-Editors sowie eines Web-based-Training-Tools, das auch die Generierung interaktiver tutorieller Systeme ermöglicht, zur Verfügung. Damit wurden die Inhalte immer anspruchsvoller aufbereitet. Auch entstand ein spezifisches Werkzeug: das virtuelle Mikroskop. Dieses Instrument ermöglicht realitätsnahes Mikroskopieren im virtuellen Raum und deckt heute den Lehrbedarf z.B. im Bereich der Histo-Pathologie vollständig ab. Daneben entstand eine wachsende Zahl interaktiver Simulationen.

Die besondere Herausforderung des Jahres 2005

Durch ein EuGh-Urteil sah sich die Medizinische Universität Graz im Jahr 2005 unerwartet mit mehr als 3.000 StudieninteressentInnen für Human- und Zahnmedizin konfrontiert. Es war rasch klar, dass per herkömmlicher Präsenzlehre das Problem nicht lösbar war und so kam es zu dem Beschluss, das erste Semester ausschließlich virtuell abzuhalten. In Vorbereitung auf den zu erwartenden elektronischen Ansturms wurde die Hard- und Software massiv aufgerüstet.

So entstand aus der Projektplattform ein beliebig skalierbares Hochleistungssystem. Der VMC bewältigte während dieses einmaligen "Virtuellen Semesters" mehr als eine Million Lernobjektaufrufe, bis zu 90 Klicks pro Sekunde, 123.000 Web-based-Training-Absolvierungen und etwa drei Mb Download pro UserInnen-Session ohne einen einzigen Ausfall. Heute nutzen ca. 5.000 Studierende das System, das mehr als 13.000 Lernobjekte bereit hält, die etwa 250.000 Zugriffe pro Semester generieren.

Die Entwicklung geht weiter

Nach mehreren Relaunchs und Erweiterungen von join2learn nahm im März 2009 eine gänzlich neue Version des Virtuelle Medizinische Campus den Betrieb auf. Heute versorgt der neue VMC-Graz mit 13 Studiengängen vier Universitäten in zwei europäischen Staaten sowie zwei internationale postgraduale Programme mit seinem eLearning System.

Besonders stolz ist Rektor Prof. Smolle auf den einjährigen Kurs "International Dermoscopy Diploma", der auf ausschließlicher eLearning-Basis zu einem Internationalen Diplom führt. Bereits seit drei Jahren nehmen Fachärzte weltweit das Angebot wahr, die bildgebende Methode in der Dermatologie anhand von WBTs, Fallausarbeitungen und einer Online-Prüfung zu absolvieren. Obgleich die Medizinische Universität Graz mittlerweile auch einen 14-tägigen Präsenzkurz zu diesem Thema anbietet, schreiben sich jährlich 50 bis 70 Teilnehmer zu diesem Spezial-Online-Training ein.

Erstausbildung und Weiterbildung profitieren an der Medizinischen Universität Graz so gleichermaßen von der stetigen Weiterentwicklung der virtuellen Ausbildungsmöglichkeiten. Inhaltlich werden die Lernobjekte kontinuierlich ergänzt wie beispielsweise um Laboruntersuchungen, Experimente mit ionisierender Strahlung, der Simulation der Röntgenbildentstehung oder der online durchführbaren OSKE-Prüfung zu praktischen und klinischen Fertigkeiten. Bezüglich technischer Neuerungen verlässt sich die Hochschule auch künftig auf die erfolgreiche Kooperation mit NexxaCon.