Vito von Eichborn: Unternehmertum und Books on demand

Was bedeutet für Sie heute unternehmerisches Handeln?
Vito von Eichborn: Nichts anderes als seit 200 Jahren: Innovieren jenseits der eingefahrenen Bahnen - auf eigenes Risiko.
Was halten Sie von TEG und dem Thema "Eigeninitiative
bei Studenten, die über unternehmerisches Handeln nachdenken"?
Vito von Eichborn: Prinzipiell: natürlich prima, rechtzeitig den Elfenbeinturm zu verlassen. Alles Neue kam von Spinnern - nicht von Angepaßten.
Was für einen "Rat" oder welche Einsicht geben Sie als
Kulturunternehmer jungen Gründungswilligen auf den Weg?
Vito von Eichborn: Mut haben, loslegen, aus Fehlern lernen.
Welche Aufgabe haben Sie heute bei BOD (Books on Demand)? Wo sehen Sie die Herausforderung der Zukunft im Verlagsgeschäft?
Vito von Eichborn: Als Herausgeber der Edition BoD suche ich nach Titeln, die eine breitere Öffentlichkeit verdienen. Ansonsten bin ich jetzt freischaffender Publizist. Das Verlagsgeschäft wird sich radikal verändern - die "Form Buch" wird wieder in der Nische landen.
Waren Sie schon immer Unternehmer? Wie kamen Sie dazu?
Vito von Eichborn: Ich war junger Journalist, acht Jahre Lektor - dann wollte ich nie wieder Vorgesetzte haben.
Was halten Sie von Unternehmerausbildungen an Unis?
Vito von Eichborn: Wer soll die ausbilden? Und: die Uni sollte zunächst von Vielfalt leben, Freiraum jenseits der Vermarktungsfragen sein - die kommen früh genug. Aber Leute aus der Praxis holen und mit Fragen löchern: klar. Letztlich hilft jedoch nur: learning by doing.
Welche Tugenden sollte ein Unternehmer haben, denn
Unternehmer ist ja nicht gleich Unternehmer?
Vito von Eichborn: Ideen, Mut, Eigenart, Fleiß, Ehrgeiz: sich selbst etwas zu beweisen! Es gibt keinen anderen Maßstab - als den selbstgemachten.