Trainer für ultraschallgestützte Schmerztherapie

Seit 2003 engagiert er sich in der Lehre und Weiterentwicklung dieses Verfahrens, erarbeitete ein Trainingsmodell und Lehrkonzepte, schult Kollegen im In- und Ausland. Für seine herausragenden Lehrleistungen auf diesem Gebiet ist er nun mit dem "Young Teaching Recognition Award" der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie (ESA) ausgezeichnet worden.
Training unter realistischen Bedingungen
Seit seinem Berufsstart am Universitätsklinikum Heidelberg beschäftigt sich der 35-Jährige mit dem Einsatz des sogenannten hochfrequenten Ultraschalls in der Anästhesie. Er erforschte, ob bei einer speziellen Methode zur Konservierung von Leichen mit einer Mischung aus Glycerol und hochkonzentriertem Alkohol die Nerven, Muskeln und Sehnen mit Ultraschall dargestellt werden können.
Das Ergebnis überzeugte: Die Gewebe waren im Ultraschall ebenso gut sichtbar wie bei lebenden Patienten und besser zugänglich als bei klassisch mit Formalin konservierten Leichen. Damit war erstmals ein realitätsnahes Training von Nervenblockaden unter Ultraschallkontrolle möglich. Einen darauf aufbauenden, internationalen Workshop veranstaltet der Schmerztherapeut seit 2007 einmal im Jahr in Innsbruck, wo diese Fixiertechnik etabliert ist. "Inzwischen haben 230 Kollegen aus 20 Ländern an diesem Training teilgenommen", so Keßler, der auch hausinterne Schulungen in Heidelberg durchführt.
Dem chronischen Zeitmangel bei Ärzten kommt ein neues eLearning-Konzept entgegen, das Keßler gemeinsam mit der niederländischen Firma "Academy for Perioperative Ultrasound (APU)" entwickelte. Ein Trainer-Team kommt mit Geräten zu den interessierten Ärzten, sie müssen keine Zeit für auswärtige Lehrbesuche opfern. Inbegriffen ist das Angebot, Aufnahmen eigener Eingriffe digital an die Trainer zu übermitteln und innerhalb von 48 Stunden bewerten zu lassen.